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Die «Hatnuts» Die «Hatnuts»: Mit dem Häkeln bunter Mützen auf der Erfolgsspur

Von Hajo Krämer 26.12.2012, 19:33

Halle (Saale)/MZ. - Es gibt sie noch, die Welt ohne Google und Co. Selbst wenn man Didi Gugel heißt. Es ist noch gar nicht so lange her, da saß der als Snowboardlehrer jobbende Tübinger Sportstudent abends ganz real in einem einsamen Allgäuer Bauernhof ohne Fernsehen und Internet und träumte von warmen Ohren - denn ihm fehlte die passende Mütze. Er erinnerte sich an die Handarbeitsstunden früher in der Schule und häkelte drauflos.

Böswillige Machos könnten meinen, dass dem Mann eine Masche fehlt - und anfangs stimmte das irgendwie auch. Denn der erste Versuch erregte das Mitleid einer Tante, die Didi Gugel Nachhilfeunterricht gab. Plötzlich klappte es - Masche für Masche. Seine Kumpels waren sogar richtig neidisch auf seine erste Häkelmütze. Und so rief Didi Gugel an der Tübinger Uni einen Häkelclub ins Leben und gründete die "Hatnuts". Fortan gehörten zu einem zünftigen Männerabend nicht nur Fußball und kühles Bier, sondern vor allem Häkelnadeln. Ihre Frauen haben sich anfangs schlappgelacht.

Doch es gab keine Kopfnüsse für die "Hutnüsse", denn am Ende fanden die Frauen es sogar sexy. "Häkeln ist kein Verlust an Männlichkeit. Es wirkt auf die Frauenwelt sogar interessant", konstatiert Gugel stolz. Auch die Männerwelt wurde schwach. Aus Sprüchen: "Wie peinlich ist das denn?" wurde schnell: "Macht ihr mir auch eine?" Und so wird in diesem Winter bereits die Behindertennationalmannschaft im Ski nordisch behäkelt.

Das Ausmaß der Bestellungen ist so groß, dass Didi Gugel am Ende doch noch die Hilfe von Google und Co. in Anspruch nehmen muss. Unter www.hatnut.de bleiben keine Wünsche offen. Hier häkelt Gugel Mützen quasi für jede Kugel.