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Chemie Chemie: Dow kauft in Bitterfeld ein

Von Steffen Höhne 18.12.2006, 20:05

Bitterfeld/MZ. - Dow teilte am Montag mit, vom Chemie- und Pharmakonzern Bayer die Tochter Wolff Walsrode zu übernehmen. Dazu gehört auch eine der weltgrößten Produktionsanlagen für Methylcellulose (gibt Baustoffen Festigkeit, geringe Klebrigkeit oder Leichtgängigkeit), die derzeit noch zur Bayer Bitterfeld GmbH gehört. Der künftig eigenständig arbeitende Betrieb mit 62 Mitarbeitern wird laut Eberhard Wühle, Sprecher von Wolff Walsrode, zum "Kernbereich" von Wolff Walsrode gehören. "Für die Bitterfelder ist dies ein gutes Signal", sagte Wühle der MZ. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2007 abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben.

Mit dem Kauf stärkt Dow sein weltweites Geschäft mit wasserlöslichen Polymeren. "Dow und Wolff Walsrode ergänzen sich optimal", so Romeo Kreinberg von Dow. Während Dow vor allem führend bei Cellulose-Chemikalien für die Körperpflege und Kosmetik ist, stellen die Walsroder vor allem Produkte für die Bauindustrie her.

Wolff Walsrode entwickelt und produziert aus dem Naturstoff Cellulose eine Vielzahl von Anwendungen. Die Firmengruppe mit Sitz im Industriepark Walsrode (Niedersachsen) beschäftigt rund 1 500 Mitarbeiter und erzielte nach eigenen Angaben im Jahr 2005 einen Umsatz von 329 Millionen Euro. Die Geschäftsführung in Walsrode kommentiert die Übernahme positiv: "Dow ist ein guter strategischer Partner. Unser Know-how ist eine exzellente Basis für das weitere Wachstum", so Vorstandsvorsitzender Dieter Herzog. Gleiches gilt auch für Bayer: "Wir sind mit dem Geschäft sehr zufrieden", sagte Bayer-Sprecher Christian Hartel. Analysten hatten in den vergangenen Wochen den Kaufpreis auf 400 bis 500 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Verkauf, der schon angekündigt wurde, will Bayer die Übernahme des Berliner Pharmaunternehmens Schering mitfinanzieren.