1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Brauerei: Brauerei: Hasseröder produziert jetzt auch Schwarzbier

Brauerei Brauerei: Hasseröder produziert jetzt auch Schwarzbier

Von STEFFEN HÖHNE 29.08.2011, 18:29
Anlagenfahrer Ekkehard Schlüter kontrolliert in der Hasseröder Bierbrauerei in Wernigerode Flaschen an einer Abfüllanlage. (ARCHIVFOTO: DPA)
Anlagenfahrer Ekkehard Schlüter kontrolliert in der Hasseröder Bierbrauerei in Wernigerode Flaschen an einer Abfüllanlage. (ARCHIVFOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/WERNIGERODE/MZ. - Es sei nach Pils und Exportbereits das drittgrößte Segment im Markt.

Hasseröder ist bisher Marktführer im Pils-Segmentim Osten und will seine Stellung weiter ausbauen.Produkt-Innovationen sind offenbar auch nötig,damit die Wernigeröder Brauerei mit 320 Mitarbeitern,die nach der Wende ihre Absätze von Jahr zuJahr deutlich steigerte, weiter wachsen kann.Im vergangenen Jahr musste die Brauerei nachAngaben des Fachmagazins "Inside Getränke"einen Absatzrückgang von mehr als zehn Prozentauf 2,45Millionen Hektoliter hinnehmen. DerMutterkonzern, der belgische Brauriese ABInbev, begründet dies mit dem Wegfall einesGroßkunden. Im ersten Halbjahr 2011 sei bereitsein Plus von zehn Prozent zu verzeichnen,so Hauschild. Das Schwarzbier solle im Handelzunächst nur saisonal angeboten werden, dadie dunkle Bierspezialität besonders zur Jahreszeitvon September bis Februar passt. So ganz sicherist man sich in Wernigerode oder im Handeloffenbar noch nicht, ob das Dunkle beim Kundengut ankommt - daher die Befristung.

Der Wettbewerb im Biermarkt ist enorm. "Wirbefinden uns schon seit vielen Jahren nichtmehr in einem Wachstumsmarkt, sondern in einemVerdrängungsmarkt. In Deutschland wird immerweniger Bier getrunken", sagt Hauschild. Vorzwei Jahren gab es bereits Gerüchte, dassAB Inbev seine drei deutschen HauptmarkenBeck’s, Franziskaner und Hasseröder verkaufenwill. Kürzungen im Marketing und im Vertriebkosteten Deutschlands Bierbrauer Nummer zweijedenfalls Absatz.

Doch dies ist offenbar Geschichte. Der Statthaltervon AB-Inbev-Deutschland, Chris Cools, kündigtezuletzt im Interview mit der "Financial TimesDeutschland" an, dass das deutsche Biergeschäftausgebaut wird. "Bis 2013 werden wir versuchen,unseren Marktanteil auf elf Prozent zu steigern",erklärte Cools. Damit will AB Inbev den deutschenMarktführer, die Oetker-Tochter Radeberger,angreifen, die derzeit auf schätzungsweisezwölf Prozent Marktanteil kommt. Laut Coolssoll die Expansion aber nicht über Zukäufe,sondern durch Wachstum der bestehenden Markenerreicht werden.

Bei Inbev sieht man dabei auch großes Potenzialfür Hasseröder im westdeutschen Markt. "Inden letzten Jahren ist der Anteil des Absatzesvon Hasseröder in Westdeutschland von rundzehn Prozent auf rund 25 Prozent gestiegen",so Hauschild. Diese Entwicklung könne keineandere deutsche Marke vorweisen.