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Amoklauf angekündigt Amoklauf in Brotterode-Trusetal angekündigt: 44-Jähriger zu Bewährung und Geldstrafe verurteilt

26.07.2016, 09:26
Der Schriftzug «Polizei» und das Logo von Thüringen stehen auf den Uniformen von zwei Polizeibeamten
Der Schriftzug «Polizei» und das Logo von Thüringen stehen auf den Uniformen von zwei Polizeibeamten dpa-Zentralbild

Wenige Tage nach dem Amoklauf in München ist ein 44-Jähriger vom Amtsgericht Meiningen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er im Internet eine ähnliche Gewalttat angekündigt hatte.

Neben der Bewährungsstrafe von neun Monaten muss der Mann aus Thüringen laut Urteil 1200 Euro Strafe zahlen und darf die Kirmes in Brotterode-Trusetal am kommenden Wochenende nicht besuchen.

Bei Facebook hatte der Mann am vergangenen Wochenende einen Amoklauf in einem Kirmeszelt in dem Südthüringer Ort angekündigt. Eine Frau las den Eintrag bei Facebook und informierte die Polizei.

Beschleunigtes Verfahren nach angekündigtem Amoklauf

Bei dem 44-Jährigen war laut Staatsanwaltschaft ein beschleunigtes Verfahren angewandt worden. „Möglich wurde dies auch durch die schnelle Ermittlungsarbeit der Polizei“, erklärte ein Sprecher.

Es gehe auch um ein Signal an die Bevölkerung, dass Polizei und Justiz in solchen Fällen sofort reagieren. Nach den jüngsten Anschlägen in Ansbach und Würzburg sowie dem Amoklauf in München treibt die Behörden die Sorge vor Trittbrettfahrern um.

Die Polizei nahm den Verdächtigen am Samstagabend fest. Er war in einem Kirmeszelt, in dem er seine angekündigte Tat ausüben wollte. Dort gab es die erste Veranstaltung der gut eine Woche dauernden Kirmes.

Als Motiv habe der 44-Jährige Beziehungsprobleme genannt. Außerdem gab er laut Polizei an, dass er betrunken gewesen sei, als er den Eintrag verfasste. Deshalb habe er sich keine Gedanken über die Auswirkungen gemacht.Polizisten hatten außerdem eine Wohnung durchsucht, wo sich der Thüringer aufhielt. Dort stellten die Ermittler me

hrere Messer sowie ein Luftdruckgewehr samt Munition sicher. Laut Staatsanwaltschaft gehörten sie dem Mann aber nicht, und er hatte keinen Zugriff darauf.
In München hatte am Freitagabend ein 18-jähriger Deutsch-Iraner neun Menschen erschossen und sich dann selbst getötet. (mz)