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Handel Handel: Letzter Tag für «Multistore»

26.01.2004, 16:46

Wittenberg/MZ/cni/mac. - Betroffenheit aber dominierte auch bei der Kundschaft am Montag. "Erst alles neu gemacht und jetzt geschlossen. Schade drum. Ich war oft hier", sagte die Zahnaerin Gertrud Schmidt zur MZ. Christa Sievers bemerkte: "Ich habe eigentlich jede Woche im Multistore eingekauft. Jetzt muss ich wohl mehr rum rennen, hier war alles so schön konzentriert." Andreas Otto, der Gemüsehändler von gegenüber, hält die Kaufhaus-Schließung für einen Nachteil für sämtliche Händler in der Innenstadt: "Das war ein Kundenmagnet. Ich habe wenig Hoffnung, dass sich ein neuer Betreiber findet."

Die Geschäftsleiterin begründete das vorzeitige Schließen - ursprünglich war vom 31. Januar die Rede - mit dem vollzogenen Ausverkauf sämtlicher Waren. Eine Verwertungsgesellschaft soll sich nun um die Einrichtung kümmern.

Nach wie vor offen ist, ob und wann ein Nachmieter gefunden wird. Wie der Sprecher der Werbegemeinschaft Altstadt, Matthias Diebel, gegenüber der MZ betont, habe er selbst sich um verschiedene Lebensmittelhändler bemüht, "ohne Erfolg". Unklar sei auch, ob sich die Metro AG, die als Vermieter agiert, auf einen Brief des Wittenberger Oberbürgermeisters bereits gemeldet habe. Am Donnerstag will Diebel in dieser Angelegenheit beim Stadtoberhaupt vorsprechen. Im Übrigen sagt er: "Ich habe persönlich die Befürchtung, dass Wittenberg für die Metro auf der Prioritätenliste nicht ganz oben steht."

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Siegfried Borgwardt will, wie er am Montag zur MZ sagte, "intensiv dran bleiben". Er kündigte zudem Unterstützung durch das Magdeburger Wirtschaftsministerium bei der Suche nach einem Nachmieter an. Der Stadt warf er unterdessen vor, sich nicht genug zu kümmern: "Ich vermisse ein stärkeres Engagement der Kommune."