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Zwangsräumungen in Hamburg gehen kontinuierlich zurück

17.03.2019, 07:27
Der Eingang zum Haus, in dem ein Mieter vor einer drohenden Zwangsräumung seine Wohnung in Brand gesetzt hat. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Der Eingang zum Haus, in dem ein Mieter vor einer drohenden Zwangsräumung seine Wohnung in Brand gesetzt hat. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv dpa

Hamburg - Hamburger Gerichtsvollzieher müssen immer seltener Wohnungen leer räumen lassen. Die Zahl der Zwangsräumungen ist der Justizbehörde zufolge im vergangenen Jahr auf 848 gesunken. Im Jahr zuvor waren es noch 52 mehr, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Zahlen gehen zudem seit Jahren kontinuierlich zurück. 2015 waren es noch 1160. Bei Zwangsräumungen kommt der Gerichtsvollzieher mit Möbelpackern, lässt die gesamte Wohnung leer räumen und die Möbel anschließend einlagern.

Räumungen sind aber auch nach dem günstigeren Berliner Modell möglich, dann werde nur das Schloss ausgetauscht, damit der säumige Mieter nicht mehr in die Wohnung kommt. Dieses Verfahren wurde im vergangenen Jahr 445 Mal anwendet, im Jahr zuvor waren es 323 Mal. In Hamburg sind für die Zwangsräumungen 102 Gerichtsvollzieher zuständig. In den meisten Fällen sind Mietschulden der Grund für Zwangsräumungen.

Damit es erst gar nicht bis zu diesem äußersten Mittel kommt, gibt es in allen sieben Hamburger Bezirken Fachstellen für Wohnungsnotfälle. In den vergangenen fünf Jahren haben die Experten dort 35 000 Haushalte bei der Suche nach Lösungen unterstützt. In mehr als 80 Prozent aller Fälle habe die Wohnungslosigkeit abgewendet werden können, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde dazu. In den meisten Fällen waren bereits Beratung und Unterstützung hilfreich. Etwa ein Drittel der Hilfesuchenden wurde finanziell unterstützt, indem beispielsweise die Mietschulden für eine Zeit übernommen wurden. (dpa/lno)