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Zehn Jahre NiRoVe-Unternehmensgruppe Zehn Jahre NiRoVe-Unternehmensgruppe: Von Wolfen in die ganze Welt

Von Henrik Klemm 25.06.2001, 18:12

Dessau/Wolfen/MZ. - Inzwischen arbeiten sie wieder international. Detlef Wenzel, Hans-Jürgen Meißner und Bernd Starke waren zu DDR-Zeiten für den Industrie- und Kraftwerksrohrleitungsbau Bitterfeld in der Sowjetunion beim Bau von Erdgasleitungen tätig. Heute sind die Gesellschafter von insgesamt zehn zur NiRoVe-Gruppe (Niedung Rohrleitungsbau und Verfahrenstechnik) gehörenden Unternehmen mit zirka 160 festen Mitarbeitern wieder im Ausland aktiv. Vor wenigen Tagen nahm eine ihrer Firmen in Polen die Arbeit auf, und in Italien ist NiRoVe schon geraume Zeit erfolgreich am Markt.

Ein Beispiel für den wirtschaftlichen Erfolg: Im vergangenen Jahr bereiteten die Mitarbeiter eine Million Aluminiumräder, die fehlerhaft lackiert worden waren, für die Autoindustrie auf. "Damit", so Manager Hans Seidel, "sind wir Marktführer in Europa." Klar, dass da die Blicke über Kontinente zu schweifen beginnen. Möglichkeiten, künftig auch in Südamerika und Südafrika zu produzieren, sieht die Unternehmensleitung zumindest. Erste Kontakte wurden geknüpft.

Ein Drittel des Umsatzes - für dieses Jahr wird mit 22 Millionen Mark gerechnet - wurde bereits im Ausland gemacht. Der Weg ins neue Jahrtausend war indes ein weiter und schwieriger. Im Gründungsjahr des ersten NiRoVe-Unternehmens in Wolfen vor zehn Jahren wurde ein Jahresumsatz von 2,7 Millionen Mark erreicht. Der Zuwachs bis heute (19 Millionen Mark Umsatz im Jahr 2000) ist immens. Die Veränderungen auch: Aus dem Wolfener Ursprung, hauptsächlich mit der Sanierung und Umgestaltung großer Teile der Chemieindustrie der DDR und den damit verbunden kommunalen Aufgaben beschäftigt, ist eine Gruppe mittelständischer Unternehmen gewachsen. Ganz bewusst ist man diesen Weg gegangen.

Eine effektivere Verwaltung und Leitung, begrenztes finanzielles Risiko und einen hohen Spezialisierungsgrad der einzelnen Firmen, führt Seidel an. Eines der Unternehmen ist die 1993 gegründete Industrie Service GmbH, heute umsatzstärkste Firma der Gruppe. Sie hat ihren Sitz in Dessau auf dem ehemaligen Waggonbaugelände in einem Objekt der vorherigen zentralen Kleinteillackierung und in einem Gebäude der Betriebsfeuerwehr. "Mit Mut zu Provisorien und gutem Willen der zuständigen Behörden für den Umweltschutz wurde damals mit der Entwicklung von Anwendertechnologien für die Entlackung begonnen", erzählt Seidel. Dies sei kompliziert gewesen, da technologische Bedingungen sowie Investitionsbedarf einerseits und die notwendige Planungssicherheit dafür andererseits den Machern schon einiges an Risikobereitschaft abverlangten. Doch sie haben es gepackt. Nun, auch anlässlich des Betriebsjubiläums bei NiRoVe, gehen die Blicke nach vorn.

Neue Technologien für die Oberflächenbehandlung und -vergütung sollen rasch entwickelt werden. Anwendung können diese in der Auto-Industrie und bei den entsprechenden Zulieferern, in der chemischen Industrie beim Reinigen und Entrosten von Rohrleitungen sowie bei der Reinigung und Instandhaltung von Produktionsanlagen der Papierindustrie finden, weltweit, sagt Manager Hans Seidel.