World Games World Games: Taiwan verspricht noch größere Spiele für 2009

Duisburg/dpa. - Nach dem Erfolg der 7. World Games in Duisburgsoll die nächste Auflage in vier Jahren in Kaohsiung zu einemgigantischen Spektakel werden. Der Bürgermeister der taiwanesischenHafenstadt, Chen Chi-mai, erwartet zwischen dem 16. und 26. Juli 2009weit mehr als fünf Millionen Besucher. «Wir haben die Gelegenheit zuzeigen, dass auch ein kleines Land wie Taiwan eine großeSportveranstaltung bewältigen kann. Die Menschen sind heute schonbegeistert», sagte Chi-mai am Montag in Duisburg. Man wolle Athletenund Zuschauern einen noch größeren Rahmen als in Duisburg bieten.
Die elftägigen Weltspiele der 40 nicht-olympischen Sportarten inder Rhein-Ruhr-Region verfolgten nach Schätzungen der Veranstalterbis zur Abschlussfeier am (gestrigen) Sonntag rund 500 000 Menschen.In Taiwan wird allerdings mit ganz anderen Zahlen kalkuliert. «Eswerden noch größere Spiele. Wir erwarten eine große Beachtung imganzen Land», sagte der 40 Jahre alte Chi-mai, der dieZentralregierung und die Wirtschaft seines Landes hinter sich weiß.«Wir haben alles, uns fehlt nur die Erfahrung.»
Während die Veranstalter in Duisburg mit einem Gesamtetat von 15Millionen Euro auskommen mussten, wird allein das geplante neueStadion von Kaohsiung etwa 130 Millionen Euro kosten. «Wir erwartenvon den World Games eine Signalwirkung für die Zukunft. In Kaohsiungwird in diesem Zuge eine große Sport-Universität errichtet», kündigteChi-mai an. Mit 1,5 Millionen Einwohnern ist Kaohsiung diezweitgrößte Stadt Taiwans.
Der Aufenthalt der Taiwan-Delegation in Duisburg führte allerdingsbeinahe zu einem Eklat. Weil Kaohsiung nicht die 1981 mit demInternationalen Olympischen Komitee (IOC) geschlossene Vereinbarungbefolgte, bei IOC-Veranstaltungen die Bezeichnung «Chinese Taipeh»statt Taiwan zu verwenden, drohte der Entzug der Spiele. «Wenn weiterder Name Taiwan benutzt wird, nehmen wir Kaohsiung die Spiele wiederweg», sagte Ron Froehlich, Präsident der World-Games-DachorganisationIWGA. «Wir werden dieser Vereinbarung nachkommen», meinte Chi-mai.
Ein Jahr nach den Olympischen Spielen 2008 in der chinesischenHauptstadt Peking sei Kaohsiung umso motivierter, ein großesSportfest zu veranstalten. «Im Gegensatz zu China herrscht bei unsein hoher Lebensstandard, die Menschen werden auch durch ein großesTourismusprogramm Anteil nehmen», glaubt Chi-mai. Die Infrastrukturmit Fluss, Gebirge und Meer sei wie geschaffen für gute World Games.Alle 40 Sportarten, von Tauziehen über Wakeboard, Kanupolo undFaustball bis zum Fallschirmspringen, sollen im Programm bleiben.Übernehmen will Kaohsiung die Idee der World-Games-Plaza, die inDuisburg als zentrale Kleinkunst- und Gastronomiemeile rund 330 000Besucher anlockte.