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Workshops zum Goldsuchen Workshops zum Goldsuchen: Goldfieber in Thüringen

Von Oliver Gerhard 29.06.2003, 18:09

Halle/MZ. - Dabei sind solche Funde in Thüringen nicht mal so ungewöhnlich. "In über 200 Bächen war ich schon erfolgreich", berichtet Profi-Goldsucher Markus Schade. Der Geologe und seine Frau sind dem Goldfieber hoffnungslos verfallen. Schade träumte schon als Kind davon. Nach der Wende schürfte er in Kanada und Alaska, schrieb Bücher und sammelte alles zum Thema - die Grundlage für sein Goldmuseum, das einzige in Deutschland.

Im Gebäude der historischen Burgmühle in Theuern dokumentiert es die Bergbaugeschichte Thüringens und verschiedene Arten der Goldgewinnung. Werkzeuge und Goldpfannen aus aller Welt sind zu sehen. Und natürlich Goldfunde in allen Größen. Ein echtes "Nugget", ein nussgroßes Goldkorn, hat Markus Schade im Bach Grümpen gefunden, der durch das Tal von Theuern fließt. Nach dem Museumsbesuch wollen alle Teilnehmer seines Workshops auch so ein Stück erbeuten. Karin Schade demonstriert die Technik: "Zuerst müsst ihr die richtige Stelle im Bach suchen. Gold liegt immer an den tiefen Abschnitten, es verfängt sich unter Steinen und Wurzeln." Sie wälzt einen Stein zur Seite und fördert rötlichen Lehm zu Tage. "Perfekt. Gold geht meist Hand in Hand mit rotem Eisenerz." Dann kommt die Goldwaschpfanne zum Einsatz. Karin Schade füllt ihre Pfanne mit Lehm und Wasser und entfernt die Steine. Immer wieder spült sie mit kreisenden Bewegungen die leichte Erde heraus. Das schwerere Gold soll nach unten sinken. Schließlich bleibt nur noch Sand übrig - und dazwischen schimmert es golden.

Dann dürfen die Schürfer endlich selbst loslegen. Die Männer sind fürs Grobe zuständig: Steine wälzen, Sand schippen, Schlamm durchwühlen. Die Frauen waschen so lange das Gold. Bald hat jeder seine Ampulle mit Goldflitter. Ein Erfolgserlebnis. Ihre Funde dürfen die Goldsucher behalten - Gold ist ein bergfreier Bodenschatz, der dem Finder und nicht dem Grundeigentümer gehört. Beim Eintopf am Lagerfeuer erzählt Markus Schade von Sibirien, wo er nach Kupfer, Blei, Zink und Gold suchte. Mit seinem Team stapfte er jeden Tag durch die Landschaft und nahm Bodenproben. Nachts strichen die Wölfe ums Camp und Bären machten sich über die Vorräte her. Wie bei Jack London eben.