WM - Israel gegen Österreich WM - Israel gegen Österreich: Erleichterung in Österreich über Absage
Wien/dpa. - «Die Absage kam zu spät», bemängelte Dietmar Kühbauer vomBundesligisten VfL Wolfsburg, der zu jenen neun Spielern zählt, dieam Dienstag beschlossen hatten, wegen der Sicherheitslage nicht mitnach Tel Aviv zu fliegen. Für den israelischen Verband ist dieVorgehensweise der FIFA dagegen unverständlich. Dies sei ein Kniefallvor dem Terror, erregte sich Verbandspräsident Gabriel Levy. UndTrainer Richard Möller-Nielsen sieht seine Kicker zu Unrecht für diepolitische Weltlage bestraft: «Das Team war in einer Super-Verfassung.»
Wie es jetzt weitergeht, ist noch völlig unklar. Die Zeit wirdknapp. Mitte November beginnt die Relegationsrunde derZweitplatzierten um die letzten Europa-Startplätze für die WM inJapan und Südkorea. Entweder Österreich, derzeit mit 14 Punkten aufPlatz 2 hinter den als Gruppensieger feststehenden Spaniern, oderIsrael (11 Punkte) spielen dann gegen die Türkei. Die möglichenSpieltermine bis dahin sind durch die europäischen Pokalwettbewerbebelegt. Als möglicher neuer Austragungstermin wird jetzt der 5.November genannt - ein Montag. Und außerdem ist noch zu klären, obdann doch in Tel Aviv oder auf neutralem Boden gespielt wird.
Baric plädiert für Letzteres: «Das wäre fair und sehr korrekt.»Für Levy dagegen ist klar: «Das Spiel wird in Israel stattfinden!»Die Sicherheitsvorkehrungen seien ausreichend. Kapitän Andreas Herzog(Werder Bremen) hofft nur, «dass eine Lösung gefunden wird, damit derBessere weiterkommt». Wo auch immer die Partie ausgetragen wird,Baric steht jetzt vor einem neuen Problem. Den neun - in derÖffentlichkeit heftig kritisierten - Austria-Spielern, die aus Sorgeum ihre Sicherheit für das Israel-Match abgesagt hatten, warversichert worden, ihre Entscheidung bliebe ohne Konsequenzen.
Jetzt, nach der Absage, denken sowohl ÖFB-Präsident Mauhart alsauch Baric laut darüber nach, auf die Dienste «der Neun» in Zukunftzu verzichten. Die österreichischen Zeitungen stehen dabei vollhinter der Verbandsführung. Jene, die sich für die Reise nach Israelentschieden hätten, verdienten «über den Augenblick hinaus Respekt»,hieß es etwa in der «Presse». «Der Aufschub des heiß umstrittenenFußballspiels ist kein Triumph für die Neun», kommentierte auch die«Kronenzeitung». Wolfsburg-Legionär Kühbauer glaubt jedenfalls nichtmehr an einen Einsatz für Rot-Weiß-Rot. «Wenn ich nicht mehr ins Teamberufen werde, dann muss ich das akzeptieren. So wie der ÖFB unsereEntscheidung akzeptieren muss.»