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Willy Bogner wird Kopf der Münchner Olympia-Bewerbung

Von Michael Fox 06.11.2009, 15:52

München/dpa. - «Olympia 2018 nach München zu holen, ist das größteolympische Rennen, zu dem ich je antreten durfte», sagte der 67-Jährige am Freitag nach seiner Ernennung zum Vorsitzenden derGeschäftsführung der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH.

«Willy Bogner besitzt international einen hervorragenden Ruf»,begründete Thomas Bach, Präsident des Deutschen OlympischenSportbundes (DOSB), den einstimmig gefassten Gesellschafter-Beschluss. «Seine Person wird sich selbst erklären aus seinemBekanntheitsgrad heraus.»

«Olympia hat in meinen Leben eine Riesenrolle gespielt», erinnerteder Unternehmer an seine Teilnahmen an den Winterspielen 1960 inSquaw Valley und vier Jahre später in Innsbruck. Olympia habe ihn«geprägt fürs Leben», gestand der 67-Jährige. Nun stehe er alsVorsitzender der Geschäftsführung vor der wohl größten Marketing-Aufgabe, beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) «Begeisterungfür München» zu wecken. Dies werde neben allen sachlichen Argumentennur über viel Emotion gehen, erklärte Bogner, dessen Firma dasdeutsche Olympia-Team auch bei den Winterspielen im Februar inVancouver modisch ausstatten wird. «Es ist wichtig, dass die Spieleemotional rübergebracht werden.»

«Mit Willy Bogner bekommt die Bewerbung ein internationalbekanntes und geschätztes Gesicht», freute sich MünchensOberbürgermeister Christian Ude. Von 15. November an wird der 67-Jährige dritter Geschäftsführer neben Richard Adam und BernhardSchwank und für das symbolische «Gehalt» von einem Euro bis zurEntscheidung des IOC Mitte 2011 über den Ort der Winterspiele 2018Vorsitzender der Geschäftsführung. «Ich bin Sportler genug, um zuwissen, dass das Team entscheidet», betonte Bogner. Dass er zugleicheiner der Ausstatter des Olympia-Teams ist, bereitet Bogner keinKopfzerbrechen: «Ich sehe da keinen Interessenkonflikt, sondern einenabsoluten Interessengleichklang.»

Neben München, das bei seiner Bewerbung zusammen mit denPartnerorten Garmisch-Partenkirchen und Königssee antritt, haben sichAnnecy in den französischen Alpen und erneut Pyeongchang (Südkorea)um die Austragung der Winterspiele 2018 beworben. Die Kosten derdeutschen Olympia-Bewerbung betragen nach ersten Planungen rund dreiMilliarden Euro. Mit Blick auf die reinen Bewerbungskosten in Höhevon 30 Millionen Euro kündigte Geschäftsführer Adam am Freitag an,dass noch bis zum Jahresende ein weiterer Förderer ins Boot geholtwerden könne. «Wir haben gesicherte 14 Millionen Euro - und fastgesicherte drei Millionen dazu.»

Unterdessen regt sich am Fuße der Zugspitze Widerstand gegen dasOlympia-Projekt. Die örtliche CSU will bei der Sitzung desGemeinderates von Garmisch-Partenkirchen am kommenden Mittwoch einRatsbegehren mit dem Ziel eines Bürgerentscheides beantragen. «Wirmüssen die Bürger ins Boot holen», sagte die Sprecherin der CSU-Gemeinderatsfraktion, Elisabeth Koch, am Freitag.