Wiesbaden: Deutlich mehr Biker als erwartet bei Motorraddemo

Wiesbaden - Einige Tausend Biker haben am Samstag in Wiesbaden gegen eine mögliche strengere Regulierung von Motorradlärm demonstriert. Wie ein Sprecher der Polizei am Nachmittag sagte, kamen deutlich mehr Motorradfahrer als erwartet. Eine genaue Zahl konnte die Polizei zunächst nicht nennen. „Bisher ist alles gut gelaufen”, sagte der Sprecher. Die Demonstrationsfahrt war demnach pünktlich gestartet, mehrere Straßen in der Innenstadt wurden zeitweise gesperrt.
Als Aufstellfläche für die Motorräder war die Mainzer Straße in Wiesbaden nicht nur wie erst geplant in Richtung Stadtmitte, sondern auch stadtauswärts gesperrt worden. Zeitweise sei es daher auch zu einem Rückstau gekommen, der sich aber wieder aufgelöst habe.
Unter dem Motto „Wir sind gegen das geplante Fahrverbot für Motorräder” hatte der Veranstalter „BifF - Biker for Freedom” ursprünglich bis zu 3000 Motorräder aus ganz Hessen erwartet, wie die Stadtverwaltung mitgeteilt hatte. Um 17 Uhr soll eine Petition an einen Vertreter des hessischen Wirtschaftsministeriums übergeben werden.
Die Bundesländer hatten sich mit einem Beschluss im Bundesrat Mitte Mai dafür eingesetzt, dass Motorräder weniger Lärm verursachen. Die zulässigen Geräuschemissionen sollen auf einen Wert begrenzt werden, der in etwa der Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkw oder eines Rasenmähers entspricht. Auch Tuning, das sich erheblich auf die Lautstärke auswirkt, soll härter bestraft werden.
Der Bundesrat will zudem beschränkte Motorrad-Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen ermöglichen. Die Bundesregierung entscheidet nun, ob sie die Anregung umsetzen will. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht den Beschluss kritisch und hatte sich gegen weitere Verbote für Motorradfahrer ausgesprochen. (dpa/lhe)