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Werfertage Werfertage: Wenig deutsche Topplatzierungen in Köstritz

Von Andreas Schirmer 05.09.2004, 16:18
Lars Riedel schwingt den Diskus. (Foto: dpa)
Lars Riedel schwingt den Diskus. (Foto: dpa) SCANPIX NORWAY/epa

Bad Köstritz/dpa. - Der südafrikanische Kugelstoßer Janus Robertsmit 20,61 m und die tschechische Olympia-Vierte Vera Pospisilova-Cechova mit ihrer Siegerweite von 64,43 m im Diskuswerfen haben amSonntag für die Top-Leistungen beim 10. Köstritzer Werfertag gesorgt.Zufrieden war auch der lettische Olympia-Zweite Vadims Vasilievskis,der mit 82,62 m seinen zweitweitesten Wurf des Jahres mit dem Speerschaffte und den Wattenscheider Christian Nikolay (81,86) auf Rangzwei verwies. Das wertvollste Resultat der deutschen Starter erzieltevor 2000 Zuschauern die Olympia-Zweite Steffi Nerius aus Leverkusenals Speerwurf-Siegerin mit dem Meeting-Rekord von 61,22 m.

Ihren weitesten Wurf hatte die von der Insel Rügen stammendeSilbermedaillen-Gewinnerin von Athen im sechsten Durchgang. Der 600Gramm schwere Speer flog an die 65-m-Marke, doch leider konnte SteffiNerius den Wurf nicht halten und fasste über die Linie. «Das ärgertmich brutal, denn das war der Beweis, dass ich noch ordentlich wasdrauf habe», meinte sie. Und ergänzte hoffnungsfroh: «Vielleichtklappt es beim ISTAF mit den 65 Metern.»

Der Chemnitzer Diskus-Recke Lars Riedel trat mit einem dickenTape-Verband zum Einwerfen an, doch wegen der wieder auftretendenSchmerzen der Adduktoren-Verletzung, die schon bei den OlympischenSpielen in Athen zum vorzeitigen Wettkampf-Ende geführt hatte, nahmer den Wettkampf gar nicht erst auf. «Jetzt weiß ich, warum mir dieÄrzte zum Startverzicht geraten hatten. Mit großer Wahrscheinlichkeitwerde ich auch beim ISTAF am kommenden Wochenende in Berlin nichtantreten», sagte der fünfmalige Weltmeister. Er will die Verletzungvöllig auskurieren und spätestens im kommenden Januar in Portugal dasVorbereitungs-Training für die neue Saison beginnen. «Ich will nochmal angreifen. Ein Jahr mache ich ganz sicher noch», kündigten Riedelund auch Ex-Weltmeisterin Franka Dietzsch (Neubrandenburg) an.

«Zum Glück hatten die Köstritzer erstmals gute Ausländer da, sodass die Stimmung okay war», drückte Riedel sein Mitgefühl für dieVeranstalter aus. Diskus-Bundestrainer Jürgen Schult formuliertedrastischer: «Früher haben wir die Leistung gebracht. Heute müssen esdie Ausländer reißen.» Schult erhofft sich von der Klausurtagung desDeutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) mit dem BundesausschussLeistungssport (BAL) an diesem Montag eine Weichenstellung, damit inZukunft wieder deutsche Talente, «die es durchaus gibt» (Schult), indie Weltspitze geführt werden.