Werder Bremen Werder Bremen: Jagd auf die Bayern beginnt in St. Pauli
Bremen/Halle/MZ/mpi. - Als Ostfriese ist Thomas Schaaf hart im Nehmen. So schnell lässt sich der Trainer des SV Werder Bremen nicht schocken. Nicht von der seiner Mannschaft neben dem HSV zugeschriebenen Rolle als Bayern-Jäger. Und erst recht nicht von schwarzen Fahnen mit Totenkopf - dem Erkennungszeichen des FC St. Pauli. Genau dort, am Millerntor, wo die Fangemeinde des Regionalligisten in Anspielung auf den 2:1-Bundesligasieg von vor vier Jahren gegen den FC Bayern noch immer die T-Shirts mit dem Aufdruck "Weltpokalsieger-Besieger" trägt, steigt am Mittwoch (20.30 Uhr / ARD live) mit dem Pokal-Viertelfinale der Countdown für die Rückrunde.
Bremens Vorteil: Der Bundesliga-Zweite kann in Hamburg mit voller Kapelle antreten. Allerdings weiß Schaaf auch: "Auf diesem Holperrasen ist dem Zufall Tür und Tor geöffnet." In der Liga will der Werder-Coach aber genau dies ausschalten. Bisher spielte seine Mannschaft bekanntlich besser, als am Ende Punkte herauskamen.
Der Blick auf die Statistik zeigt: Bremen war im Angriff Weltklasse, defensiv mitunter Kreisliga. Die Angreifer trafen fast nach Belieben und schossen elf Tore mehr als Spitzenreiter Bayern. Von den 46 Treffern kamen allein 16 auf das Konto von Miroslav Klose. Johan Micoud, der erst jetzt richtig bei Werder angekommen zu sein scheint, kennt den kleinen Unterschied: "Die Bayern gewinnen auch schlechte Spiele. Nur so kannst du Meister werden", sagt der Franzose, der den Regiestab bei Werder führen könnte. "Wir müssen einfach die richtige Balance finden."
Der könnte Thomas Schaafs Team, das sich taktisch so gut sortiert wie kaum ein anderer Bundesligist gibt und auch für das bereits fast ausverkaufte Champions-League-Heimspiel gegen Juventus Turin gerüstet scheint, näher gekommen sein. Trotz durchwachsener Testspiel-Ergebnisse. "Ab sofort muss einfach mehr Zählbares herauskommen", fordert der Coach, der seinen Vertrag an der Weser vorzeitig bis 2008 verlängert hat und vor allem auf die Torjäger Klose und Ivan Klasnic (8), Arbeitstier Torsten Frings und Gestalter Tim Borowski setzt. Eine Frage muss Schaaf aber noch klären: die nach seiner Nummer eins im Tor (Andreas Reinke / Tim Wiese).
MZ-Prognose: Bremen schafft zumindest die Champions-League-Qualifikation.