Weniger Ehen: Corona-Pandemie lässt Zahlen einbrechen

Wiesbaden - Wegen der Corona-Pandemie haben deutlich weniger Paare in hessischen Standesämtern „Ja” zueinander gesagt. Vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge waren es im ersten Halbjahr 10 246, rund 2000 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Entwicklung gleicht der im Bundesgebiet, wie das Amt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Mitte März hatten Bund und Länder strenge Auflagen verhängt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Viele Standesämter schlossen oder schränkten ihre Dienste ein.
Erkenntnisse über die Auswirkung der Pandemie ließen sich erst langfristig gewinnen, erklärten die Statistiker. Denn langsam wieder steigende Zahlen vom Mai und Juni deuteten daraufhin, dass viele Hochzeitstermine lediglich verschoben und nicht abgesagt wurden. Der Stand der Vorjahre war aber noch nicht erreicht.
In Frankfurt ist Heiraten auch auf dem Höhepunkt der Corona-Krise möglich gewesen, allerdings unter strengen Auflagen. Zunächst durfte nur das Brautpaar im Raum sein, inzwischen sind zehn weitere Personen erlaubt. Zwischen Standesbeamten und dem Ehepaar wurden Plexiglasscheiben angebracht, so dass das Jawort maskenfrei gesprochen werden kann. Die meisten Paare hätten ihren Termin trotz der Auflagen genutzt, sagte die stellvertretende Amtsleiterin Natascha Keck. Die Nachfrage nach neuen Terminen sei zwischenzeitlich aber zurückgegangen.
Im laufenden Jahr lag den vorläufigen Werten zufolge bisher allein der Februar über dem Vorjahreswert, mit mehr als 500 zusätzlichen Trauungen. Grund könnten zwei attraktive Hochzeitstermine in dem Monat gewesen sein, der 02.02.2020 und der 20.02.2020. (dpa/lhe)