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Wassersport Wassersport: Klares Wasser, etwas Wind und viel Geduld

Von Johannes Theisen 17.08.2007, 17:36

Bergwitz/MZ. - Seit 1990 bieten Rosemann und sein Mitarbeiter Wilhelm Tell jeden Sommer im Rahmen des Jenaer Hochschulsports Surfkurse auf dem Bergwitzsee an. "Die Bedingungen hier sind ideal", sagt Kathleen Menzel. Die Doktorandin für Sportmedizin ist nun schon zum zweiten Mal dabei und schätzt am Bergwitzsee vor allem die Ruhe und die kurze Entfernung zwischen Unterkunft und See. Die 14 Teilnehmer des Lehrgangs sind in Bungalows untergebracht, die direkt am Ufer stehen. "Wir müssen die Bretter nicht zum Strand schleppen", zählt die Jenenserin die Vorteile auf, "und wenn nach einer Windstille der Wind auf einmal wiederkommt, können wir sofort ins Wasser."

Logischerweise ist der Wind die wichtigste Voraussetzung zum Windsurfen. "Man muss einschätzen, aus welcher Richtung er kommt und mit welcher Stärke" erklärt Wilhelm Tell vom Jenaer Institut für Sportwissenschaft die Schwierigkeiten des Windsurfens. Außerdem braucht man die richtige Balance und genügend Kraft in den Armen, um das Segel richtig halten zu können. Das sei vor allem beim Kreuzen wichtig, beim Fahren gegen den Wind, fährt Tell fort.

"Es ist sehr anstrengend", meint Berit Bandtke dazu, "aber es macht viel Spaß." Die Studentin für Wirtschaft, Recht und Sozialkunde erzählt von ihrem ersten Erfolgserlebnis, als sie das nasse Segel aus dem Wasser gezogen hat. "Man braucht Zeit und Geduld", findet auch Rudi Sels aus Gräfenhainichen. Der 64-Jährige wollte schon immer mal Windsurfen und ist über eine Ankündigung am Bergwitzer Tauchstützpunkt auf den Lehrgang aufmerksam geworden.

"Das Tolle am Surfen ist, dass man es auch im Alter noch betreiben kann", macht der 66-jährige Rosemann klar. Der gebürtige Bergwitzer betreibt den Sport schon seit fast 30 Jahren, "damals hab ich mir mein Surfbrett noch selbst gebaut". Das jetzige Material ist jedoch neueren Datums und wird durch die Kursgebühren regelmäßig aufgestockt.

Dazu gehören auch die Neoprenanzüge, welche den Körper warm halten sollen. "Am Anfang fällt man ja dauernd ins Wasser", erklärt Thomas Scheel. Der 24-Jährige war vor zwei Jahren schon mal dabei, und hat also auch das Kursziel schon geschafft: Einmal bis zur Insel Maui und zurück. 1,5 Kilometer beträgt die Strecke und auf dem Hin- oder auf dem Rückweg muss man gegen den Wind surfen. "Das kann jeder schaffen", sagt Tell, "dazu braucht man kein Sportstudent zu sein."

Man braucht nur etwas Wind. Und viel Geduld.