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Vor der Leichtathletik-WM Vor der Leichtathletik-WM: Hensel warnt vor Versagensangst

31.07.2001, 08:04

Edmonton/dpa. - Mit ihrer Weite von 19,87m machte die dreimalige Kugelstoß-Weltmeisterin deutlich, dass sieihre Probleme im technischen und mentalen Bereich rechtzeitig zumWM-Beginn in den Griff bekommen hat. «Das stimmt sehr hoffnungsvoll»,meinte Bernd Schubert, der im Trainingslager für die sportfachlicheBetreuung der Athleten zuständig ist. Grund zur Freude hatte auchFranka Dietzsch, die den Diskus auf 65,87 m schleuderte und ihrebisherige Saisonbestmarke damit um über eineinhalb Meter übertraf.

Mit den beiden Titelverteidigerinnen sind zwei Hoffnungsträger desDeutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zum richtigen Zeitpunkt inForm gekommen. Denn vor allem der zuletzt arg verunsicherten AstridKumbernuss kommt eine wichtige Rolle in der 70 Athleten umfassendenMannschaft zu. Die 31 Jahre alte Olympiasiegerin von 1996 muss amSonntag als erste und einzige deutsche Medaillenanwärterin desAuftaktwochenendes in den Ring und könnte mit einem erfolgreichenAbschneiden ein positives Signal setzen. «Wir müssen aufpassen, dasses nicht zur kollektiven Versagensangst kommt. Die Dramaturgie istganz wichtig, aber wir haben keinen Einfluss auf den Zeitplan», weißGeneralsekretär Frank Hensel um die schwierige Ausgangslage. InSevilla vor zwei Jahren war der DLV an den ersten drei Wettkampftagenohne Medaille geblieben, konnte dann aber noch zwölf Mal Edelmetallbejubeln.

Die Tatsache, dass alle im Trainingslager in Calgary weilendenAthleten gesund sind, hat den Leistungssportdirektor im DLV positivgestimmt. «Das hatten wir lange nicht», freute sich Hensel, derbezüglich der Form jedoch im Dunkeln tappt. «Wir haben in dieserSaison kaum Vergleichsmöglichkeiten aus großen Wettkämpfen.Offensichtlich stand bei unseren Athleten nicht das Geld, sondern diezielgerichtete WM-Vorbereitung im Vordergrund.»

Dies scheint sich nun auszuzahlen, denn auch Olympiasieger NilsSchumann oder 400-m-Europameisterin Grit Breuer sind fit für dassportliche Großereignis dieses Jahres. Der Neu-Berliner konnte seinAbschluss-Training am Montag beschwerdefrei absolvieren. Am Samstagmuss Schumann, der auf Grund eines Muskelfaserrisses bislang nur einSaisonrennen bestritten hat, im 800-m-Vorlauf Farbe bekennen. «Ichbin guter Dinge und froh, dass ich wieder laufen kann», blicktSchumann seinem ersten Auftritt im 60 000 Zuschauer fassendenCommonwealth Stadion erwartungsvoll entgegen. Schumann wird einer von49 Athleten und Trainern sein, die am Donnerstag von Calgary aus alserste aus dem insgesamt 120 Personen umfassenden DLV-Tross in dieWM-Stadt reisen.