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Volleyball Volleyball: Tie-Break-Krimi gewonnen

Von THOMAS KUNZE 01.02.2009, 17:01

ELTMANN/MZ. - Nachdem die Mannschaft von Trainer Michael Merten an den letzten beiden Spieltagen ihre gute Ausgangsposition für die PlayOffs fast aufs Spiel gesetzt hat, sollte an diesem Tag gegen den Tabellennachbarn der Trend wieder umgekehrt werden. In einem hochklassigen, emotionalen und teilweise verrückten Bundesligaspiel bei der SG Eschenbacher Eltmann behielt der VC Bad Dürrenberg / Spergau nach 120 Minuten im Tie-Break etwas glücklich die Oberhand. "Im ersten Satz hatte Eltmann den etwas besseren Start", schildert Mittelblocker Christian Langer. "Es gab ein paar zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen und einige Fehler unsererseits und Eltmann hat sehr gut gespielt. Das muss man sagen." Im zweiten Durchgang stellte Piratentrainer Michi Merten das Team um, rotierte drei Positionen zurück und hatte damit eine stärkere Blockformation gegen Eltmanns Topangreifer Andras Geiger und Falko Steinke.

Diese Maßnahme zeigte sofort Wirkung. Spergau holte den Satz mit 25:23. Es folgte eine komplette Piratenauszeit, die aber weder vom Coach noch von irgendjemand anderem angesagt wurde. 2:9 hieß der Rückstand in Satz drei. Das war einfach zu viel, um den diesen Satz noch zu drehen, aber nicht zu viel um sich für den vierten Satz wieder in die Spur zu bewegen.

Das Signal dazu kam von der Bank. Michi Merten reagierte nämlich mit einem Doppelwechsel. "Ich habe jeweils Zuspieler und Hauptangreifer ausgetauscht, für Simon Kronseder und Bojan Gluvajic kamen Sven Dörendahl und Haroldas Cyvas." Merten also setzte auf die Erfahrung der beiden.

Cyvas (Baujahr 1972) und Dörendahl (Baujahr 1973) allerdings agierten nicht etwa abgeklärt und souverän, sondern eher wie junge Wilde und genau das war auch nötig. "Cyvi und Sven haben die ganze Mannschaft mitgenommen und mit ihrer Emotionalität angesteckt und uns immer wieder gepusht", befand Christian Langer. Nach dem 25:19-Satzerfolg ging es in den Tie-Break und der wurde vor 900 Zuschauern zum Krimi.

Spergau kämpfte, führte immer wieder, auch Dank Enrico Ehrhardt, mit ein oder zwei Punkten, um letztlich mit 15:13 zu gewinnen. Ein Eltmanner Angriff landete knapp im Aus, so zumindest sah es das Schiedsgericht. Am Ende purzelten die erschöpften Piraten nach dieser tatsächlich kompletten Mannschaftsleistung vor Freude übereinander. "Der Sieg war superwichtig", resümierte der Teamchef Peter Kurzawa. "Wir haben gegen einen direkten Playoffkonkurrenten gewonnen und wieder jede Menge Abstand zu den Abstiegsplätzen."

Das nächste Heimspiel der Piraten ist auch nicht mehr fern. Bereits Dienstag um 20.15 Uhr gastiert der Tabellenfünfte, die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen, in der Jahrhunderthalle Spergau.