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Volleyball-EM Volleyball-EM: Furioser Start für deutsche Athleten

Von Peter Juny 07.09.2003, 14:46
Der deutsche Volleyballspieler Eugen Bakumovski (l) schlägt am Freitagabend (05.09.2003) in der Karlsruher DM-Arena bei einem Vorrundenspiel zur Volleyball-Europameisterschaft gegen Slovakei einen Ball über das Netz. Rechts ist der Slovake Pavel Chudik zu sehen. Deutschland gewinnt das Spiel in 3:1 Sätzen. (Foto: dpa)
Der deutsche Volleyballspieler Eugen Bakumovski (l) schlägt am Freitagabend (05.09.2003) in der Karlsruher DM-Arena bei einem Vorrundenspiel zur Volleyball-Europameisterschaft gegen Slovakei einen Ball über das Netz. Rechts ist der Slovake Pavel Chudik zu sehen. Deutschland gewinnt das Spiel in 3:1 Sätzen. (Foto: dpa) dpa

Karlsruhe/dpa. - Die deutschen Volleyballer haben bei der 23. Europameisterschaft im eigenen Land einen optimalen Start hingelegt und vorzeitig die Endrunde der besten acht Teams in Berlin erreicht. Am Sonntagabend gelang vor 5300 Zuschauern in der dm-Arena Karlsruhe ein hart erkämpfter 3:1 (26:24, 20:25, 25:20, 25:22)-Erfolg über Spanien, nachdem zuvor die Slowakei mit 3:1 und Tschechien mit 3:0 in nur 68 Minuten besiegt worden waren. «Die Mannschaft hat sich ein Riesenkompliment verdient», sagte Bundestrainer Stelian Moculescu.

Die begeisterten Zuschauer feierten die Mannschaft für die Erfolge über den Weltranglisten-Neunten und diesjährigen Weltliga-Vierten Tschechien und Spanien. Dabei gelang der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Vergleich zum Slowakei-Spiel eine deutliche Steigerung. «Die Deutschen waren in allen Belangen besser als wir», sagte Tschechiens Coach Pavel Rerabek anerkennend.

Gegen den Weltliga-Fünften und Weltranglisten-Zehnten Spanien, der harten Widerstand leistete, wurde diese Kompaktheit nicht erreicht. Durch Annahmeprobleme klappte der Spielaufbau zunächst nicht wie gewünscht. Zwei Asse von Pampel und dann noch einmal von Marco Liefke zum ersten Satzgewinn brachten auch keine Sicherheit. Im Gegenteil: Spanien drehte auf und nutzte die deutschen Schwächen mit vielen Missverständnissen eiskalt zum Satzausgleich. Danach kämpfte sich das DVV-Team bravourös zurück und riss den Sieg noch aus dem Feuer.

Perfektionist Moculescu bewertete diese Leistung als Lohn für die geleistete Arbeit: «Die Mannschaft hat einen Riesensprung gemacht. Da ziehe ich den Hut. Scheißegal, wie es weitergeht und die EM endet.» Fragen nach Schwächen fand der Coach im Moment des Glücksgefühls nicht angebracht und «typisch deutsch». Medaillen-Spekulationen blockte er ebenfalls ab: «Der Weg ist noch weit, Deutschland hat noch nie eine EM-Medaille gewonnen, und die dicken Brocken kommen erst.»

Der Bundestrainer verteilte weiteres Lob: «Wir sind körperlich gut drauf und haben auch in der Ballsicherheit zu einer guten Mischung zwischen Risiko und kalkuliertem Spiel gefunden.» Seit Beginn der EM- Vorbereitung hat das Nationalteam einen Psychologen dabei, der nach Meinung des Trainers gute Arbeit geleistet hat.

Ein Sonderlob von Moculescu erhielt Christian Pampel, der gegen Tschechien an seinem 24. Geburtstag «überragend gespielt» hat und in allen drei Partien der effektivste Spieler war. «Das ist einfach ein geiles Gefühl», bedankte sich sich der bald in Italien spielende Diagonalangreifer für das Geburtstagsständchen der Zuschauer. Dann hatte er seinen Ehrentag auch schon abgehakt: «Ganz klar, die EM geht vor.» Nach dem Umzug könnte die Bilanz am Mittwoch und Donnerstag in Leipzig gegen den WM-Dritten Frankreich und Ex-Weltmeister Italien weiter veredelt werden.