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Voigtstedt Voigtstedt: Helme-Anwohner fischen im Trüben

Von Holger Mannheim 06.07.2001, 14:12

Voigtstedt/MZ. - Andere Anwohner pflichten ihr da bei. Bürger beschwerten sich jetzt öffentlich über diesen Zustand, fordern eine Lösung (MZ berichtete). Anwohnerin Inge Schäfer: "Hier wohnen doch Menschen, wenn die Gemeinde für die Straßen Geld hat, warum nicht für die Sanierung der Kleinen Helme", fragt sie. Weil die Gemeindekassen leer sind, gibt Bürgermeister Heinz Lange unumwunden zu. Auch er sieht Handlungsbedarf. "Wir haben 15 000 Mark für die Entschlammung bereitgestellt. Allerdings dürfen wir erst im September mit der Maßnahme beginnen." Er habe die Gesetzlichkeiten, die das vorschreiben, nicht gemacht und dafür müsse auch bei den Anwohnern Verständnis da sein.

Und noch eine Einschränkung macht er: "Das Geld ist nicht nur für die Kleine Helme da, wir müssen damit auch einen Umfluter, der zu DDR-Zeiten gebaut wurde, mit in Schuss bringen." Für "große Sprünge" reiche es also nicht. Deshalb soll es nur eine "Mini-Variante" der Beräumung geben. Lange: "Wir stauen die Helme an, dann machen wir das Zeug locker und lassen danach wieder Wasser durch den Bach fließen in der Hoffnung, dass der Schlamm weggespült wird." Für aufwändigere Maßnahmen reiche das Geld keinesfalls, bedauert Lange, der etwas neidisch ins wenige Kilometer entfernte Sachsen-Anhalt blickt: "Dort sind solche Gewässer Aufgabe des Landes und nicht der Kommunen. Dort ist die Helme auch in Schuss." Das interessiert die Anwohner freilich wenig. Sie wollen, dass sich bei ihnen vor den Häusern etwas tut, und zwar schnell.

Inge Schäfer: "Es ist jetzt so schlimm wie noch nie mit den Belastungen. Wir haben das Problem jetzt und deshalb muss jetzt die Lösung her." Nach Einschätzung von Elisabeth Ehrich ist die Sache auch mit der von der Gemeinde geplanten Aktion nicht vom Tisch. "Der Fluss muss wieder so gestaltet werden wie er früher war." Damals sei er zum Teil deutlich breiter gewesen und das Wasser sei schnell geflossen. Mit Schlamm und Schilf habe es da nie Probleme gegeben. Nach Ansicht von Lange gäbe es das Problem nicht, wenn nicht zu DDR-Zeiten der Umfluter um den Ort gebaut worden wäre. "Das war Nonsens, denn dadurch fließt weniger Wasser durch den Ort." Andererseits habe man dadurch auch Vorteile bei Hochwasser.