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Verstoß gegen Doping-Richtlinien Verstoß gegen Doping-Richtlinien: Neun Spiele Sperre für Marko Rehmer

Von Hans Moritz 09.07.2004, 14:10

Berlin/dpa. - Gegenstand des Vorwurfes gegen den Hertha-Profi ist ein Befund inder Doping-Kontrolle nach dem Spiel der Berliner beim TSV 1860München (1:1) am 15. Mai, der erst jetzt publik gemacht wurde. Dortwurde im Körper Rehmers die Substanz Betamethason nachgewiesen. Beidem Mittel handelt es sich nicht um eine grundsätzlich nach den Anti-Doping-Bestimmungen verbotene Substanz, jedoch muss derenVerabreichung angezeigt werden. Das hatte Rehmer versäumt. Weil essich nach DFB-Angaben um einen Verfahrensfehler, nicht aber um einDopingvergehen handelt, hat der Fall keinen Einfluss auf dieSpielwertung in der Bundesliga.

Rehmer hatte sich wegen einer Prellung im linken Kiefergelenk undOhrenschmerzen in die Behandlung eines nicht mit Hertha BSC inVerbindung stehenden Hals-Nasen-Ohren-Arztes begeben und den Vereindarüber nicht informiert. Daher hat der Spieler den vorliegendenVerfahrensverstoß selbst zu verantworten. Es liegt nach DFB-Angabenkein Doping vor, da die lokale Verabreichung des Mittels bezüglichder Erkrankung des Spielers zulässig war.

Der Verein erfuhr von diesem Vorfall erst am 8. Juni durch dieMitteilung des DFB. Zum Schutz des Spielers in seinem laufendensportgerichtlichen Verfahren bewahrte Hertha BSC Stillschweigen. Ineiner Stellungnahme missbilligt der Verein das Verhalten von Rehmer.«Der Spieler hat mit seinem leichtsinnigen und pflichtwidrigenVerhalten in erheblichem Maße gegen seine Pflichten aus demArbeitsvertrag und seinen Pflichten als Berufssportler gegenüber demVerband verstoßen», heißt es.

«Das ist auf das Schärfste zu verurteilen, denn Marko ist keine 18mehr, sondern ein erfahrener Spieler, ein Nationalspieler, der dieTragweite nicht erkannt hat», ergänzte Hertha-Manager Dieter Hoeneß,der die Mannschaft am Freitag im Trainingslager in Österreich überden Fall informiert hatte. «Ich habe einen Fehler gemacht, weil iches dem Arzt nicht gemeldet habe», räumte Rehmer ein, der nicht voneiner Entlassung ausgeht: «Ich muss zwar neun Spiele abbrummen, willmich aber im Training reinhängen, damit ich der Mannschaft am zehntenSpieltag wieder helfen kann.»

Einen ähnlichen Fall hatte es bereits vor zwei Monaten gegeben.Damals war Kay-Uwe Jendrossek vom Zweitligisten FC Erzgebirge Aue fürsechs Spiele gesperrt worden. Der Profi hatte wegen einerFußverletzung einen Wirkstoff erhalten, der nicht auf der Anti-Doping-Richtlinie des DFB steht, jedoch angezeigt werden muss. Dashatte Jendrossek ebenfalls versäumt.