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USA USA: Georgia on my mind

Von Shirin Sojitrawalla 14.07.2005, 10:27
Die Skyline von Atlanta - in der Südstaatenmetropole leben 430 000, im gesamten Einzugsgebiet rund 3 Millionen Menschen. (Foto: dpa)
Die Skyline von Atlanta - in der Südstaatenmetropole leben 430 000, im gesamten Einzugsgebiet rund 3 Millionen Menschen. (Foto: dpa) GDcD

Atlanta/dpa. - Die Ankunft in Atlanta steht in merkwürdigem Gegensatz zumelegischen Grundton des Georgia-Songs. Der Hartsfield InternationalAirport von Atlanta ist mit 80 Millionen Passagieren im Jahr derverkehrsreichste Flughafen der Welt. Mit ihren 430 000 Einwohnern,das Einzugsgebiet umfasst 3 Millionen Menschen, ist Atlanta einetypisch amerikanische Großstadt.

Zwei auf der ganzen Welt berühmte Unternehmen haben ihren Sitz inder Südstaaten-Metropole: CNN und Coca Cola. Vor 25 Jahren gründeteTed Turner seinen Nachrichtensender CNN (Cable News Network). Von deninsgesamt 4000 Mitarbeitern des Senders arbeiten 2000 in der Zentralein Atlanta. In 45-minütigen Studiotouren kann man nicht nur selbstausprobieren, vom Teleprompter abzulesen, sondern sich auch dieTricks der Wetterkarte vorführen lassen.

Coca Cola feiert sich mit einem Museum namens «The World of CocaCola» selbst. Vor dem futuristisch anmutenden Gebäude dreht sich dasMarkenzeichen als Leuchtreklame. Im Museum erfahren Besucher allesüber den Siegeszug der süßen Brause und können auch noch allerleiandere Getränke aus dem Hause Coca Cola Probe trinken.

Das Museum liegt am Martin Luther King Drive. Der 1968 ermordeteBürgerrechtler ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt. 1929 wurdeer in der Auburn Avenue geboren. Sein Geburtshaus ist heute noch zubesichtigen. Die berühmteste Frau der Stadt ist ohne Frage MargaretMitchell. Mit ihrem Liebesschmöker «Vom Winde verweht» hat sie dasSüdstaatenbild von vielen geprägt. Das Haus, in dem sie ihrenWeltbestseller schrieb, kann man ebenso besuchen wie ihr Grab.

Das ganz andere Georgia erlebt, wer sich ins Auto setzt undRichtung Norden in die Berge fährt: Im Nacoochee Village etwa scheintdie Zeit schon lange stehen geblieben. In der Mühle Nora Mills wirdnoch gemahlen wie zu Urgroßmutters Zeiten. Gleich gegenüber kann mandas Habersham Weingut besichtigen, das beachtliche Weißweineofferiert.

Überall in der Gegend herrscht eine dörflich nette Atmosphäre. DieHektik von Atlanta ist so weit entfernt wie die Naturschönheiten nahsind: Wasserfälle, Wälder und Wiesen. Dazu verstreuen sich von Säulenumrahmte Häuser mit großen Veranden an den Vorderseiten in der weitenLandschaft.

Ruhig ging es auch in dem Örtchen Dahlonega zu, bis eines Tages imJahr 1828 ein Jäger zufällig auf einen Stein stieß, an dessenUnterseite Gold schimmerte. Da der Mann seinen Mund nicht haltenkonnte, wurde die Gegend bald von Gold- und Glückssuchern überrannt.Der größte Goldrausch östlich des Mississippi brach aus, dem diegrausame Vertreibung tausender der dort ansässigen Cherokee-Indianerfolgte. In einem liebevoll eingerichteten Goldmuseum im Zentrumerläutern Schaukästen und ein Film die Geschichte des Städtchens.Auch eine Führung durch die ehemaligen Goldminen ist möglich. Draußenunter freiem Himmel können sich Touristen selbst im Goldschürfenversuchen.

Das Bergdorf Helen dagegen ist ganz auf Bayern getrimmt.Weizenbier und Sauerkraut findet man auf den Karten ebenso wieLüftlmalerei und Fachwerk an den Häusern. Es gibt eine Edelweißstraßeund jede Menge Schaulustige. Eher empfiehlt sich allerdings einAbstecher nach Madison. Nur eine Autostunde von Atlanta entferntliegt der Ort mit seinem gut erhaltenen historischen Viertel. ImBürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten (1861 bis 1865) wurdeMadison nicht zerstört. Unionsgeneral Sherman verschonte die Stadtaufgrund der Fürsprache eines Senators.

Zum Glück, denken die Besucher, denn einige der Herrenhäuser sindals Museum hergerichtet, in anderen kann auch übernachtet werden.Dann kommt man in den Genuss, abends auf einer fürstlichen Terrassezu sitzen. Die amerikanische Flagge hängt träge über der Haustür, derSchaukelstuhl knarzt friedlich vor sich hin. Wieder einmal scheintdie Zeit still zu stehen. Aus der Ferne ertönt die bekannte Melodie.Und die Besucher haben jetzt wirklich nur noch eins im Sinn: Georgia.

Informationen: Georgia Tourist Board, c/o ITI-TravelMarketingRomberg, Schwarzbachstraße 32, 40822 Mettmann (Tel.: 02104/83 28 67,Fax: 02104/91 26 73, E-Mail: [email protected])

Umgeben von Tennessee, South Carolina und Alabama - Atlanta ist die größte Stadt in Georgia. (Grafik: dpa)
Umgeben von Tennessee, South Carolina und Alabama - Atlanta ist die größte Stadt in Georgia. (Grafik: dpa)
Sven-E. Hauschildt