UMTS, HD und billig: Notebook-Trends auf der CeBIT
Hannover/dpa. - Wenn am 4. März die CeBIT ihre Pforten öffnet, werden dort auch viele Notebooks zu sehen sein. «Das Angebot an Notebooks wird immer vielseitiger», heißt es beim Branchenverband BITKOM in Berlin.
Einerseits gehe die Entwicklung zu sehr dünnen, kleinen und leichten Geräten. «Auf der anderen Seite gibt es einen Trend zu leistungsstarken Modellen mit sehr großen Bildschirmen.»
Bei der letztgenannten Kategorie sprechen Fachleute auch von Desktop-Replacement-Geräten - jenen als Ersatz für den PC gekauften Notebooks, die selten unterwegs genutzt werden. Bei ihnen kommt es auf das Gewicht nicht so an - das gilt auch für das rund drei Kilogramm schwere R700 Aura, das Samsung in Hannover vorstellen will. Bei dem Modell mit Intel-Core-2-Duo-Prozessor, 17-Zoll-WXGA-Display, 250 Gigabyte (GB) großer Festplatte, 2 GB Arbeitsspeicher und GeForce-8400-GS-Grafikkarte von Nvidia handelt es sich um ein waschechtes Anwender-Notebook. Der Preis für diesen PC-Ersatz: 1199 Euro.
«Ein Trend in diesem Jahr könnten Billig-Notebooks sein», sagt Jörg Wirtgen von der Computerzeitschrift «c't». Asus zum Beispiel präsentiert den EeePC für 299 Euro. Das 920 Gramm schwere Mini-Laptop arbeitet mit Linux, hat einen 7-Zoll-Bildschirm, 512 Megabyte (MB) Arbeitsspeicher und 4 GB SSD-Speicher.
Sonst eher bei teureren Notebooks zu finden, ist das Thema Solid State Drive: Die SSD-Laufwerke kommen ohne Mechanik aus. Das spart Strom und ermöglicht schnellere Zugriffszeiten. Außerdem ist eine SSD-Festplatte unempfindlich gegen Erschütterungen. «Schockresistente SSD-Festplatten halten mehr und mehr Einzug in Notebooks», sagt Christoph Kaub von Dell in Frankfurt.
Dell zählt jedoch zu jenen Notebook-Herstellern, die der CeBIT fernbleiben. Auch Lenovo und HP glänzen durch Abwesenheit. Asus allerdings ist dabei und zeigt neben dem EeePC das U2 Design Notebook mit 32 GB SSD-Speicher. Das 11-Zoll-Notebook mit Intel-Core-Duo-ULV-Prozessor wiegt nur 1300 Gramm.
Die CeBIT 2008 ist stärker auf Geschäftskunden ausgerichtet. An sie richten sich verschiedene Hersteller mit neuen Tablet-PCs. Das sind oft Notebooks, deren Deckel sich um 360 Grad drehen und mit dem berührungsempfindlichen Display nach oben auf die Tastatur klappen lassen. Fujitsu Siemens nennt seine Tablet-PCs daher auch «Covertible Business Notebooks»: Das Lifebook P1620 ist nach Herstellerangaben eine Kombination aus Notebook und Tablet-PC und mit einem 8,9-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1280 mal 1024 Bildpunkten ausgestattet. Es soll zur CeBIT ab 2500 Euro erhältlich sein.
Einen neuen Tablet-PC wird es im März auch von Toshiba geben. Zwei Kilogramm bringt das Gerät auf die Waage und ist nach Angaben des Herstellers mit einem 12,1-Zoll-WXGA-LCD mit 1280 mal 800 Bildpunkten Auflösung und mit UMTS-Sender/Empfänger ausgestattet.
Um kompaktere Notebooks mit immer geringerem Stromverbrauch zu ermöglichen, bedarf es einer kleineren Prozessorarchitektur. Marktführer Intel hat vor kurzem Prozessoren auf 45-Nanometer-Basis präsentiert - nie zuvor konnte man so viele Transistoren auf einem Chip unterbringen. Die neue Intel-Plattform heißt Montevina und soll für eine bessere Darstellung von Blu-ray- und HD-DVD-Filmen sorgen.
«Das Thema HD-Entertainment spielt eine wichtige Rolle», sagt Jörg Hartmann, Leiter des Consumer-Geschäfts bei Fujitsu Siemens Computers Deutschland. Um HD auf dem Notebook umzusetzen, brauche es auch entsprechend große Displays.