UEFA-Pokal UEFA-Pokal: Shearer versöhnt Newcastles Streithähne

Hamburg/dpa. - Souness sorgte für eine Geste der Versöhnung, als er in derzweiten Halbzeit Lee Bowyer für Kieron Dyer einwechselte. Die beidenhatten sich am Samstag während des Meisterschaftsspiels gegen AstonVilla (0:3) eine Schlägerei geliefert und konnten nur unter Mithilfegegnerischer Spieler getrennt werden. Bowyer wurde für vier, Dyer fürdrei nationale Spiele gesperrt, zudem muss Bowyer rund 300 000 EuroStrafe zahlen. Doch schon fünf Tage nach dem Vorfall hatte dasPublikum den Raufbolden verziehen und spendete Beifall. «Mehr konnteich nicht erwarten», sagte Bowyer, der die Fans in einer Lokalzeitungum Verzeihung gebeten hatte.
Kapitän Shearer war außer sich gewesen. «Dafür gibt es keineEntschuldigung. Der Name von Newcastle ist einmal mehr in den Dreckgezogen worden», schimpfte der 34-Jährige nach dem Eklat. Allein demehemaligen Nationalspieler hat es der Club zu verdanken, dass erweiter vom ersten internationalen Titel seit 1969 (Messe-Pokal)träumen darf. Shearer, der sich vergangene Woche entschloss, dochnoch ein Jahr als Fußball-Profi anzuhängen, erzielte gegen Lissabonsein 30. Europapokal-Tor und zog damit mit den besten Briten Ian Rush(Liverpool) und Peter Lorimer (Leeds) gleich.
In dieser Saison traf Shearer in jedem der bislang acht UEFA-Cup-Spiele, insgesamt elf Mal. Seine Torbilanz für Newcastle schraubte erauf 192 Treffer. «Ich weiß nicht, wie er es macht, aber im Momentläuft es bei ihm einfach», sagte Souness zu dieser Quote, währendShearer schon vom ganz großen Coup träumt: «Wir wollen soweitermachen und den Wettbewerb gewinnen.»
Am kommenden Donnerstag darf Newcastle im Rückspiel im StadionJosé Alvalade schon einmal Final-Luft schnuppern, denn am 18. Maifindet in Lissabon das Endspiel statt. Sporting will dann unbedingtvom Heimvorteil profitieren, doch wenn Shearer auch im Rückspiel inLissabon trifft, ist ein Halbfinale Newcastle gegen AZ Alkmaarwahrscheinlicher.
Der Aachen-Bezwinger, Zweiter der niederländischen Ehrendivision,siegte überraschend 2:1 beim FC Villarreal und fügte demVorjahreshalbfinalisten die erste Heimniederlage im UEFA-Cup zu. «InHolland ist ein Wunder nötig. Villarreal muss nun dort gewinnen, wobislang niemand gesiegt hat», schrieb die spanische Zeitung «As».Scheidet der Verein aus, ist in den Europapokal-Halbfinals keinspanischer Club mehr vertreten.
Alles klar ist indes für ZSKA Moskau. Der einzige verbliebeneChampions-League-Absteiger besiegte AJ Auxerre im Hinspiel mit 4:0.Im Halbfinale bekäme es der achtmalige russische Meister mit dem FCParma oder Austria Wien zu tun. Nach einem 1:1 in Wien hat der in derSerie A vom Abstieg bedrohte FC Parma gute Karten fürs Weiterkommen.Die Italiener hatten den UEFA-Cup 1995 und 1999 gewonnen.