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Turnen Turnen: Großes Hallo für alte Meister

Von PETRA SZAG 28.10.2008, 21:27

HALLE/MZ. - Die beiden einstigen Erfolgsturner aus Halle waren aus Ludwigsburg und Wardenburg zur 50-Jahrfeier ihres früheren Vereins SV Halle (ehemals Chemie) in die sportliche Heimat gekommen und nutzten die Gunst der Stunde für eine Stippvisite in ihrer alten Wirkungsstätte.

"Die Entwicklung in unserer Sportart ist wirklich rasant", bestätigte Bärthel am Rande des Ligawettkampfs. Er selbst hatte sich in ebendieser Halle auch auf seinen EM-Titelgewinn 1977 vorbereitet. Später gab er hier seine Erfahrungen an Halles Nachwuchs weiter, bevor er 1990 / 91 Dänemarks Auswahl betreute. "Die Arbeit als Trainer hat mir gefallen. Aber vom Turnen allein konnte ich nicht leben", sagte der diplomierte Coach. Deshalb verdient er seinen Lebensunterhalt in Ludwigsburg als Materialdisponent. Doch nach Feierabend zieht es den 54-Jährigen weiter in die Turnhalle. "Ich arbeite im Stadtfachverband und habe auch eine Truppe für die Oberliga mit aufgebaut", erzählte der Ex-Turner.

Sein Wettkampfgewicht gehalten hat auch Mario Franke. "Dabei mache ich nur noch so ein bisschen was für den Hausgebrauch. Joggen eben, und Fitness - mehr nicht", sagt der Blondschopf. Ab und zu sei er noch als Trainer in den Turn-Camps des Verbandes dabei. "Ansonsten genieße ich vor allem die Zeit mit meiner Familie", berichtete der 40-Jährige. Bis 1998 war der Allrounder international aktiv. Danach half er dem SV noch zwei Jahre in der Bundesliga. Auch Franke versuchte sich anfangs erfolgreich als Trainer, erst in seinem Heimatverein, später in Frankfurt (Main) und Wetzlar. Die Arbeitsverträge wurden jedoch immer nur für ein Jahr verlängert. Als familiärer Zuwachs ins Haus stand, entschloss sich Franke zu einem beruflichen Neuanfang als Elektromonteur. Mit seiner Frau Andrea und Sohn Robin (2) fühlt er sich mittlerweile im Wardenburg im Oldenburger Land sehr wohl. Da seine Töchter Jule (15) und Luise (12) bei seiner früheren Lebensgefährtin Ines in Zörbig leben, kommt er öfter in die alte Heimat. Den Liga-Turnern zollt Franke Respekt. Das eine oder andere Element beherrscht er selbst noch. "Es ist schon erstaunlich, was man nach all den Jahren noch so abrufen kann", sagte Franke. Seniorenwettkämpfe sind für ihn dennoch kein Thema. "Dazu mache ich zu wenig. Man hat ja einen gewissen Anspruch an sich selbst", sagt er. Franke hatte seine größten Erfolge 1991, als er WM-Bronze im Teamwettbewerb feierte, und 1992 als er in Barcelona Olympia-Vierter wurde.