Training in Malaysia Training in Malaysia: Silberpfeile schlagen Schumacher deutlich

Sepang/dpa. - Aus der Ruhe brachte ihn das dennoch nicht. «Ich bin optimistisch für das Wochenende. Ich mache mir keine Sorgen wegen des Rückstandes», sagte der Ferrari-Star: «Wir haben erwartet, dass dieanderen hier schnell sind. Aber die Freitags-Zeiten geben nicht immer klare Hinweise auf die tatsächlichen Kräfteverhältnisse.»
So sehr der viermalige Champion vor zwei Wochen in Australien mitdem Vorjahres-Auto dominiert hatte, so deutlich flogen diesmal dieneuen Silberpfeile vorneweg. «Wir haben in die richtige Richtunggearbeitet», sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und wolltedas Resultat nicht überbewerten: «Ich denke nicht, dass MichaelSchumacher im Qualifying eine Sekunde hinter uns ist.»
Räikkönen, der schon in Australien als Dritter auf dem Podiumeinen gelungenen Silberpfeil-Einstieg gefeiert hatte, war mit Abstandam schnellsten. Der 22-Jährige hatte auf dem 5,543 km langenhochmodernen Kurs von Sepang mit seiner Rundenzeit von 1:37,399Minuten deutliche 0,639 Sekunden Vorsprung vor Coulthard, derwiederum 0,452 Sekunden Abstand zu Michael Schumacher (1:38,490)hatte.
Williams-BMW-Pilot Ralf Schumacher (1:38,650) rangierte alsVierter hinter seinem Bruder und schlug damit seinen team-internenRivalen Juan Pablo Montoya (Kolumbien), der vorläufig Sechster war.Nick Heidfeld fuhr die zehntbeste Zeit, Heinz-Harald Frentzen belegteden 13. Rang. Über die Startaufstellung im Rennen am Sonntag (08.00Uhr MEZ/RTL und Premiere World) sollte jedoch erst dasQualifikationstraining am Samstag (07.00 Uhr MEZ) entscheiden.
Offensichtlich brachten die Michelin-Reifen, mit denen McLaren undWilliams ausgerüstet sind, der Konkurrenz in der Hitze von Malaysiaim Gegensatz zum kühleren Melbourne einen Schub bei der Jagd auf dieBridgestone-bereiften Ferrari. Dies hatte Michael Schumacherbefürchtet. «Ich gehe davon aus, dass die gewisse Dominanz nicht mehrvorhanden sein wird», hatte er am Vorabend dem TV-Sender RTL gesagt.Am Freitag waren sieben Michelin-Vertreter in den Top-Ten platziert.«Wir haben heute daran gearbeitet, unsere Reifenwahl zu entscheiden»,so der Kerpener, deshalb habe man wenig Zeit auf die Auto-Abstimmungverwendet. Zudem sei die Arbeit durch Gelbe Flaggen beeinträchtigtgewesen. Trotz der Zeiten schien der 54-malige Grand-Prix-Sieger denPneus zu vertrauen: «Die Reifen sind gut, und ich bin zufrieden.»
Wie in Australien war das Training von für Formel-1-Verhältnisseerstaunlich großen Zeitabständen geprägt. In der Vormittags-Einheitwar Michael Schumacher mit fast einer Sekunde Vorsprung Schnellster.Am Nachmittag schlug McLaren-Mercedes zu. Aber auch der Führendeblieb vorsichtig. «Es ist schön, Schnellster zu sein. Aber es ist zufrüh, etwas über unser Abschneiden im Qualifying zu sagen», meinteRäikkönen. Coulthard hatte einen harten Tag. Am Vormittag geriet seinSilberpfeil wegen eines defekten Auspuffs in Brand. Der Schotte schobdas Auto in der Mittagshitze einen Kilometer weit zurück zur Box.
Ralf Schumacher und Nick Heidfeld äußerten sich «zufrieden».«Allerdings ist das Auto in den schnellen Streckenabschnitten nochsehr nervös», so der Kerpener. Der Sauber-Pilot aus Mönchengladbachmeinte: «Von Anfang an ist es gut für mich gelaufen.»