Torsten Pätzold Torsten Pätzold: Letzter Mann setzt den Schlusspunkt
Dessau/MZ. - Es war die einzige rote Karte in der langen Karriere des Torsten Pätzold beim SV Dessau 05. Nach 212 Pflichtspielen ist diese nun beendet. Den Leistungsfußballer Torsten Pätzold gibt es nicht mehr. "Die Wehmut ist eigentlich nicht so groß", sagt der 38-Jährige, "ich konnte mich lange genug auf den Abschied vorbereiten." Bereits vor zwei Jahren wollte Pätzold seine Karriere im Schillerpark beenden.
"Doch dann gab es noch einmal das Gespräch mit Präsident und Trainer, die mir bedeutet haben, dass ich gebraucht werde." Diesmal aber gibt es für Pätzold kein Zurück. "Es ist Zeit, den Jüngeren Platz zu machen", sagt er, "außerdem sollte man abtreten, wenn der Erfolg da ist." Den dritten Platz in der abgelaufenen Verbandsligaspielzeit wertet er als einen solchen. "Die Abwehr wie auch das gesamte Team haben eine unglaubliche Rückrunde hingelegt." Es war die letzte Bestätigung für Pätzold, dass sein Wechsel vom FC Anhalt in den Schillerpark 1996 die richtige Entscheidung gewesen ist. "Dessau 05 hat sich stetig verbessert, auch in den schwereren Zeiten das Augenmaß nicht verloren."
Dazu kommt eine ungewöhnliche Tatsache. Nur einmal überhaupt in seiner Karriere, die Pätzold von Bernau über Frankfurt und Berlin nach Dessau führte, ist der Abwehrrecke aufgestiegen: 1998 mit dem SV Dessau 05. "Seitdem hat sich viel verändert im Schillerpark, ich hoffe, das dieses Potenzial irgendwann mal für die Oberliga ausreicht." Diesen Weg soll der Verein alleine gehen, denkt Pätzold. "Gemeinsam mit dem FC Anhalt sehe ich keine Zukunft."
Pätzold selbst würde gern dabei mithelfen. "Ich fühle mich dem Verein verbunden", sagt er, "ich bin bereit, hier auch Verantwortung zu übernehmen." Die Gespräche dazu laufen bereits, auch auf den Platz kehrt Pätzold zurück. "Für die Alten Herren reicht es noch", lacht er. Der Kauf einer Dauerkarte für die Heimspiele des Verbandsligateams ist ebenso geplant. Seinem Nachfolger rät er: "Zu viel erzählen in der Abwehr ist auch nicht gut." Torsten Pätzold hat es vorgemacht. 212 Spiele lang.