Thomas Kretschmann hat kein Problem mit Nazi-Rollen
Berlin/dpa. - Der Schauspieler Thomas Kretschmann hat kein Problem mit Rollen als böser Nazi. «Kein Nichtdeutscher würde auf die Idee kommen, dass man Nazirollen nicht spielen soll», sagte Kretschmann der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin.
«Wenn man bedenkt, dass ich Deutscher bin und im Ausland lebe, dann liegt es sehr nahe, dass ich für eine solche Rolle gefragt werde», sagte der 45-Jährige, der seit 12 Jahren in Los Angeles wohnt und als einer der erfolgreichsten deutschen Schauspieler in Hollywood gilt.
Er selbst habe in den «80 bis 90» Rollen seiner Karriere aber nur «fünf bis sechs Nazirollen» gespielt. In «U-571», «Der Untergang» und «Der Pianist» ist er als Wehrmachts- oder SS-Soldat zu sehen.
Kretschmann spielt eine Nebenrolle als russischer Schurke in dem Thriller «Transsiberian», dessen Premiere am Samstag im Berlinale- Panorama auf dem Programm stand. Der gebürtige Dessauer war in dem Blockbuster «Valkyrie» (Kinostart Oktober 2008) ursprünglich für die Rolle des Hitler-Attentäters Stauffenberg vorgesehen. Nachdem Tom Cruise den Part bekommen hatte, spielte Kretschmann einen regimetreuen Wehrmachtsoffizier in dem Bryan Singer-Regiewerk.
