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Tennis-Masters in Miami Tennis-Masters in Miami: Kiefer steht erstmals seit 1999 im Viertelfinale

Von Gunnar Meinhardt 30.03.2004, 20:02

Miami/dpa. - Nicolas Kiefer ist erstmals seit August 1999 bei einem Tennis-Masters ins Viertelfinale eingezogen. Der Holzmindener besiegte am Dienstag beim mit 3,45 Millionen Dollar dotierten Turnier in Miami den an Nummer zwölf gesetzten Franzosen Sebastien Grosjean nach 1:29 Stunden Stunden mit 6:4, 6:2. Kiefer spielt am Mittwoch um den Einzug ins Halbfinale entweder gegen Guillermo Coria (Argentinien/3) oder Grosjeans Landsmann Julien Benneteau. Das letzte Mal stand der Niedersachse vor fünf Jahren in Montreal in der Runde der besten Acht. Damals scheiterte er dann erst im Halbfinale.

«Ich fühle mich so wohl wie lange nicht mehr auf dem Platz. Das hat man heute auch wieder gesehen. Ich wollte unter allen Umständen als Sieger vom Platz gehen und habe vom ersten Aufschlag an fest daran geglaubt», sagte Kiefer nach dem überraschend einseitigen Matchverlauf selbstbewusst. «Ich habe konsequent mein Spiel durchgezogen, die Bälle phasenweise fantastisch platziert. Langsam kommt alles, was ich kann, wieder zusammen», frohlockte der derzeit beste deutsche Profi.

Mit dem elf Monate jüngeren Grosjean hatte Kiefer nach seinen Siegen im bisherigen Turnierverlauf gegen Igor Andrejew (Russland), Rainer Schüttler (Bad Korbach) und Robby Ginepri (USA) eigentlich die härteste Nuss zu knacken. In ihren drei Duellen zuvor war der einstige Weltranglisten-Vierte zwei Mal unterlegen gewesen. Beide kennen ihre Stärken und Schwächen bestens, da sie oftmals als Doppel ihr Glück versucht hatten. Der eine Autostunde von Miami entfernt in Boca Raton lebende Grosjean gilt als Hartplatzspezialist. Doch Kiefer zeigte eindrucksvoll, warum er gegenwärtig so erfolgreich auftrumpft.

Konzentriert bis in die Haarwurzeln wartete Kiefer geduldig auf seine Chancen. Drei von fünf Breakbällen konnte er schließlich verwandeln. Kiefer behielt bei strahlendem Sonnenschein auch seine Nerven im Griff, als sich Grosjean Möglichkeiten zum Break boten: Gleich im Auftaktspiel, als er bei 30:40 einen 0:1-Rückstand souverän abwehrte. Oder im fünften Spiel des zweiten Satzes, als Grosjean mit 3:2 hätte in Führung gehen können.

Die Entscheidung im Auftaktsatz fiel im zehnten Spiel, als Kiefer mit fünf teilweise spektakulären Punkten aus einem 0:40 den Satz noch für sich verbuchte. «Ich glaube, damit habe ich ihm den Nerv gezogen. Spätestens jetzt war ich überzeugt vom Weiterkommen», sagte Kiefer, dem nicht ein Doppelfehler unterlief. Der Formanstieg des seit November vom Schweden Thomas Hogstedt trainierten Rechtshänders hatte sich vor einem Monat angedeutet, als er bei den ATP-Turnieren in Memphis und Scottsdale ins Finale vorstieß. Im zweiten Satz glückte ihm im sechsten Spiel das erste Break. Als Grosjean im achten Spiel bei 15:40 aufschlug, verwandelte Kiefer gleich den ersten Matchball.