Tele Atlas plant für 2008 erstmals Gewinn
Hamburg/dpa. - Der Anbieter digitaler Landkarten Tele Atlas strebt für 2008 die Gewinnzone an. «Nächstes Jahr sollte sich ein Nettoertrag einstellen», sagte Alain de Taeye, Vorstandschef und einer der Firmengründer, der «Financial Times Deutschland».
Für 2007 sei unterm Strich noch einmal mit einem Fehlbetrag zu rechnen. Tele Atlas steht im öffentlichen Interesse, weil der niederländische Weltmarktführer bei Navigationsgeräten, TomTom, ein Milliardengebot abgegeben hat.
Wegen hoher Abschreibungen auf Anlaufinvestitionen in die Datenbasis hat Tele Atlas seit der Gründung 1984 noch nie einen Nettogewinn ausgewiesen. Vorsteuergewinn und Barmittelzufluss (Cashflow) seien aber stark positiv; statt Schulden habe das Unternehmen 200 Millionen Euro Barreserven, berichtet die FTD. Wenn es nach US-Standards bilanzierte, wiese es schon seit Jahren einen Nettogewinn aus, sagte de Taeye.
TomTom bietet 1,8 Milliarden Euro in bar für Tele Atlas. Tele Atlas ist wichtigster Lieferant von TomTom, TomTom umgekehrt Hauptabnehmer von Tele Atlas. Hauptgrund des Deals ist nach de Taeyes Worten das «Nutzer-Feedback», mit dem das fusionierte Unternehmen künftig Kartenmaterial perfektionieren könne: Danach meldet der Nutzer, wenn er einen Fehler entdeckt. Entsprechend wird dann die Software von Tele Atlas korrigiert. «Die Kostensynergien sind fast bedeutungslos», sagte de Taeye. Einen Zahl nannte er nicht, es sei aber in jedem Fall weniger als ein zweistelliger Millionenbetrag.