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Strategiespiele Strategiespiele: Frische Römer und ein zweites Leben im Mittelalter

Von Heiko Haupt 30.08.2006, 09:16

Liezen/Düsseldorf/dpa. - Im September sieht es anders aus: Gleich mehrere Neuheiten geben dem Spieler die Möglichkeit, etwas auf dem Monitor zu erschaffen. In «Die Gilde 2» gilt es, eine Dynastie in der Welt des Mittelalters zu begründen, «Caesar IV» bietet Gelegenheit, römische Städte zu erschaffen, und die aufgefrischte Neuauflage des Klassikers «Die Siedler II» ist Aufbau-Simulation in Reinkultur. Hinzu kommen die Adventures «Baphomets Fluch» und «Undercover». Wer nicht die Finger von Action-orientierter Echtzeit-Strategie lassen kann, darf mit «Paraworld» Neuland betreten.

Als Lebenssimulation im Mittelalter kündigt der Publisher Jowood im österreichischen Liezen den Titel «Die Gilde 2» an. Grundsätzlich geht es darum, in einer mittelalterlichen Stadt vom einfachen Handwerker zum angesehenen und reichen Patrizier aufzusteigen - und dann vielleicht noch ein Amt wie das des Bürgermeisters zu bekleiden. Ein Weg zum Ziel ist die Produktion von Gütern. Daneben muss noch eine Familie gegründet werden. Also wird um einen Lebenspartner geworben, geheiratet, Kinder kommen zur Welt und durchlaufen eine Ausbildung.

Mehrere Generationen dauert es in der Regel, bis sich eine einflussreiche Dynastie entwickelt. Um Erfolg zu haben, gibt es aber auch andere Mittel: So können die vom Computer gesteuerten anderen Familien in der Stadt angeschwärzt werden, es können Diebstähle und weitere Gemeinheiten begangen werden. Erste Bilder zeigen, dass all dies in einer detaillierten Grafik-Umgebung stattfindet. «Die Gilde 2» soll am 15. September erscheinen und wird rund 49 Euro kosten.

Was für den einen der Spaß an einer Lebenssimulation ist, ist für den anderen der «Wuselfaktor». Dieser Begriff ist eng mit den Spielen der «Siedler»-Reihe verbunden. Hier gehört es dazu, die knuffig animierten Figuren über den Bildschirm wuseln zu sehen, ihnen beim Aufbauen einer Stadt oder dem Werkeln in den Betrieben zuzuschauen. Liebhaber dieser Art von Spielspaß hatten allerdings beim letzten Titel der Reihe die Nase gerümpft - verschob sich doch das Gewicht vom eher gemütliche Aufbauen stark in Richtung Kampf und Action.

Mit der Folge, dass der Nachfolger des fünften Teils nicht «Siedler 6», sondern «Die Siedler 2 - Die nächste Generation» heißt. Statt etwas gänzlich Neues zu entwickeln, wurde schlicht das Grundgerüst des beliebesten Teils aus dem Jahre 1996 mit aktueller Grafik neu aufgelegt. Wie sich die neuen alten «Siedler» spielen, das kann laut Ubisoft in Düsseldorf ab dem 7. September getestet werden. Der Preis des Spiels beträgt rund 45 Euro.

Ebenso wie «Die Siedler» hat auch die «Caesar»-Reihe eine Tradition, die bis in die frühen neunziger Jahre zurückreicht. Die bisherigen Folgen zählen zu den beliebtesten Aufbau-Spielen, auch der im alten Ägypten angesiedelte Quasi-Nachfolger «Pharao» hatte großen Erfolg. Nun wurde das «Caesar»-Prinzip noch einmal gründlich aufpoliert und soll im September als «Caesar IV» in die Läden kommen.

Wie bei allen aktuellen Titeln dürfen sich Anhänger der Vorgänger zuerst einmal auf eine hübsch gemachte 3D-Grafik freuen. Prinzipiell aber will man bei «Caesar IV» den Wurzeln treu bleiben. Immer noch geht es darum, in den Regionen des Römischen Reiches Städte aufzubauen. Im Laufe des Spiel kann dann gewählt werden, ob man es lieber mit mehr Feinden oder wirtschaftlichen Herausforderungen zu tun haben will. Laut dem Anbieter Vivendi im hessischen Langen erscheint der Titel im September zum Preis von rund 49 Euro.

Nichts aufbauen, nichts abreißen, dafür aber viel denken und Rätsel lösen - das ist das Prinzip so genannter Adventures. Während Anhänger derartiger Spiele von den Entwicklern oft arg vernachlässigt werden, können sie sich im September gleich auf zwei neue Titel freuen. THQ in Krefeld will mit «Baphomets Fluch - Der Engel des Todes» den vierten Teil der Reihe um den Helden George Stobbart bringen (Preis: rund 37 Euro). Der verliebt sich diesmal in eine mysteriöse Frau, die allerdings plötzlich verschwindet.

Geheime Waffenprojekte in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs stehen dagegen im Mittelpunkt des Adventures «Undercover: Operation Wintersonne». Der Spieler schlüpft hier in die Rolle eines britischen Physikers, der im Berlin des Jahres 1943 die Pläne der Nazis durchkreuzen soll. Nach Angaben des Publishers Anaconda in Hamburg ist die Geschichte des Spiels zwar rein fiktiv, trotzdem spielen auch historische Ereignisse eine Rolle in der Rahmenhandlung. Das Spiel soll am 29. September erscheinen und wird rund 49 Euro kosten.

Von ganz anderem Schlag ist «Paraworld» von Sunflowers im hessischen Heusenstamm. Hier handelt es sich um Echtzeit-Strategie deutscher Entwickler, die es mit Genre-Größen wie «Warcraft» und ähnlichem aufnehmen wollen. Wie der Titel schon deutlich macht, wird in einer Parallelwelt gekämpft - und zwar einer prähistorischen. Zu den Besonderheiten zählen Dinosaurier. Helden mit Extra-Fähigkeiten sollen ebenso für neue strategische Möglichkeiten sorgen, wie eine neuartige Kontrolle der Einheiten. «Paraworld» soll im Laufe am 15. September zum Preis von etwa 49 Euro erscheinen.