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Chefwechsel vollzogen Städtepartnerschaftsverein Wolfen: Markus John übergibt nach 18 Jahren Staffelstab an Tobias Köppe

Nach 18 Jahren übernimmt ein Jüngerer das Zepter - das soll auch frischen Wind in die Arbeit bringen.

Von Silke Ungefroren Aktualisiert: 28.01.2022, 17:45
Markus John (r.) hat den Staffelstab an Tobias Köppe übertragen.
Markus John (r.) hat den Staffelstab an Tobias Köppe übertragen. Foto: Silke Ungefroren

Wolfen - War es Zufall? Eher ein Schlüsselerlebnis, sagt Markus John, das am Abendbrottisch begann. Es war im Sommer 2003, als ihn seine Tochter fragte, ob sie einen Gast aus dem französischen Villefontaine aufnehmen könnten. Sie lernte damals am Wolfener Gymnasium, beide Städte verband schon seit 1994 eine enge Partnerschaft, vielseitige Austausche gehörten zu deren Inhalt. Und dann war es wohl doch Zufall, dass gerade die damalige Chefin des Partnerschaftsvereins aus Villefontaine für einige Tage bei der Familie zu Gast war.

„Wir hatten sofort einen Draht zueinander und haben uns über vieles unterhalten“, sagt John. Vor allem natürlich über die Städtepartnerschaft - und dass es förderlich wäre, auch in Wolfen einen solchen Verein ins Leben zu rufen. Schon am 8. Januar 2004 war es dann soweit: Der Städtepartnerschaftsverein Wolfen wurde gegründet, viele Gleichgesinnte konnten über Aufrufe in der Zeitung gewonnen werden - und Vorsitzender wurde Markus John.

Intensive Zusammenarbeit

18 Jahre ist das jetzt her, nun hat er den Staffelstab übergeben - an den 33-jährigen Tobias Köppe, der kein Unbekannter in der Region ist: als Moderator und vom Wolfener Amateurtheater, als Jugendclubchef in Greppin - und auch als langjähriges Mitglied im Städtepartnerschaftsverein. Der Wechsel kam nicht ganz unvorhergesehen, wie beide betonen - vor allem deshalb, weil sie in den vergangenen Jahren ohnehin schon intensiv zusammengearbeitet haben.

Die wohl größte Herausforderung war das Internationale Jugendcamp 2017, bei dem in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Bitterfelder Förderkreis Städtepartnerschaften sowie weiteren Partnern Unglaubliches auf die Beine gestellt wurde. Und ab da haben die zwei auch eine Verbindung aufgebaut, die sie als brüderlich bezeichnen - und in der sie sich gegenseitig bereichert und ergänzt haben.

Natürlich immer in Zusammenarbeit mit den anderen Engagierten des Vereins, zu denen in erster Linie Astrid Mammen gehört - langjährige Französisch-Lehrerin am Wolfener Gymnasium und eigentliche Begründerin der deutsch-französischen Partnerschaft. Sie war in Johns Amtszeit auch von Anfang an dessen Stellvertreterin.

Verantwortung übertragen

Nun haben beide ihre Verantwortung übertragen - Köppes Stellvertreterin ist Dorothee Fischer geworden. Dem Verein erhalten bleiben die beiden Vorgänger dennoch - John fungiert weiterhin als Schatzmeister, wie er ohnehin in den vergangenen Jahren die Finanzen „nebenbei“ unter seinen Fittichen hatte. Und auch Mammen bleibt dem Verein treu. „Doch es ist nach den vielen Jahren an der Zeit, die Verantwortung zu übertragen“, sagt John, der sein Licht gern unter den Scheffel stellt, wie Köppe betont.

Und alles hat seine Zeit.“

Markus John, Städtepartnerschaftsverein

Denn Markus John ist einer, der macht und nicht viel darüber redet. Nicht von ungefähr wurde er im Juli 2019 mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt für besonderes europäisches Engagement ausgezeichnet - dem folgte sein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bitterfeld-Wolfen. „Die Arbeit in dem Verein macht mir immer noch Spaß“, sagt er. Und er hat sich stets als jemanden gesehen, der die Fäden in der Hand hält, Verantwortung übernimmt, für alle anderen da ist und organisiert.

Ziele auch weiter umsetzen

Umso mehr freut er sich über die Begeisterung der Jüngeren - er selbst feiert übrigens am Montag seinen 54. Geburtstag -, diese lohnenswerte Aufgabe fortzuführen. „Die Puste ist jetzt auch ein bisschen raus“, sagt er. „Und alles hat seine Zeit.“ Ziele auch weiter umsetzen Das Ziel des Vereins, Akteure der Partnerstädte - übrigens auch mit Witten - miteinander zu verbinden und sich füreinander zu interessieren, sieht er auch künftig als gut umgesetzt. „Der Wechsel wird auch frischen Wind bringen.“