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Spanien - Priméra Division Spanien - Priméra Division: Rivalen rücken Real Madrid auf den Pelz

Von Hubert Kahl 21.04.2003, 14:43
Ronaldo schoss im Klassiker Real Madrid gegen den FC Barcelona zur kurzzeitigen Führung ein. (Foto: dpa)
Ronaldo schoss im Klassiker Real Madrid gegen den FC Barcelona zur kurzzeitigen Führung ein. (Foto: dpa) EFE

Madrid/dpa. - Real Madrids Team der «Außerirdischen» ist auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Die Superstars Ronaldo, Zidane, Figo & Co., die vor kurzem noch mit der Präzision eines Uhrwerks der spanischen Fußball-Meisterschaft entgegenzustreben schienen, spüren plötzlich den Atem der Verfolger im Nacken. Nach Reals 1:1 im Top- Spiel gegen den Erzrivalen FC Barcelona schmolz der Vorsprung des Spitzenreiters der Primera División von einst sechs Punkten auf einen mageren Zähler zusammen.

   Während bei Real (61 Punkte) die Formkurve nach unten zeigt, bekommen die Verfolger Oberwasser. Deportivo La Coruña (60) bezwang den FC Sevilla am Sonntagabend 3:1. Real Sociedad San Sebastián (60), das die «Königlichen» vor einer Woche 4:2 besiegt hatte, fertigte das Schlusslicht Rayo Vallecano 5:0 ab. «Jetzt wollen wir auch den Titel holen», sagte San Sebastiáns Keeper Sander Westerveld selbstbewusst.

   Bei Real Madrids Stars fordert die Doppelbelastung von Champions League und Meisterschaft ihren Tribut. Gegen Barcelona standen die Weißen am Rande ihrer ersten Heimniederlage seit zweieinhalb Jahren. «Barca»-Coach Radomir Antic fand das Mittel, Reals «Globetrotter»- Stürmer an die Kette zu legen. Er kommandierte den Nachwuchsspieler Thiago Motta dazu ab, Real-Spielmacher Zidane auszuschalten. Damit blieben die Angreifer Raul und Ronaldo ohne Zuspiel.

   Zidane reagierte frustriert und bekam einen jener Zornesanfälle, die ihm früher bei Juventus Turin so manche Rote Karte eingebracht hatten. Er versetzte in einem Laufduell «Barça»-Verteidiger Carles Puyol einen Ellbogen-Check. Sein Teamkollege Claude Makelele zeigte sich ebenfalls von einer wenig königlichen Seite und riss Motta an den Haaren. Der noch unerfahrene Schiedsrichter César Maniz Fernández drückte in beiden Szenen ein Auge zu.

   Die Katalanen beklagten sich bitter über den Unparteiischen, die Presse sprach gar von einem «Punkteraub». Der Referee versagte Barça einen Elfmeter und gab ein Tor von Gaizka Mendieta wegen angeblicher Abseitsstellung nicht. «Es besteht der Eindruck, dass wir gezielt benachteiligt wurden», beschwerte sich Antic. Ronaldo hatte Real in der 16. Minute in Führung gebracht. Barças Kapitän Luis Enrique (31.) traf zum den Ausgleich und feierte nach monatelanger Verletzungspause ein gelungenes Comeback.

   Die Erzrivalen treffen möglicherweise schon in gut zwei Wochen erneut aufeinander. Wenn Real im Rückspiel des Viertelfinales der Champions League den 3:1-Vorsprung bei Manchester United verteidigt und Barça sein 1:1 gegen Juventus Turin behauptet, stehen sich beide Clubs wie im Vorjahr im Halbfinale der Königsklasse gegenüber.