Snowboard Snowboard: Amelie Kober unzufrieden
München/dpa. - Die Ablösung von Trainer UweBeier durch Bernd Krug wurmt sie auch Monate danach noch, dazu fehlenihr erfahrene Athleten wie Markus Ebner, die Trainingsbedingungenreichen ihr nicht. «Ich finde es einfach unfair, dass die Freestylereinfach mal zum Training nach Neuseeland fahren können und wirnicht», sagte die Sportlerin aus dem oberbayerischen Fischbachau.
Beim Verband können sich die Verantwortlichen sicher nicht überdie Worte der zweimaligen Junioren-Vizeweltmeisterin freuen. TimmStade, Sportdirektor des Snowboard Verband Deutschland, verweist auf«begrenzte Budgets». Er hofft, durch Gespräche wieder für mehrZufriedenheit bei der selbstbewussten jungen Frau zu sorgen, die imVerband von einer Nachwuchssportlerin zum Zugpferd reifte. Denn wiewichtig sie ist, bewies Kober vor allem bei Olympia, als sie mitSilber überraschte. «Mit ihrem Lachen hat sie den Snowboard-Sportrübergebracht», weiß Stade um den Wert der Sympathieträgerin.
Unbekümmert war Kober als Außenseiterin zu Olympia-Silber imParallel-Riesenslalom gefahren, nun ist sie als Weltcup-Führende mitviel Ehrgeiz wieder auf Erfolgskurs. «Die Form ist gut, ich hoffe,dass so bleibt.» Doch in dieser Saison musste sich die 19-Jährigeumstellen. «Den Trainerwechsel beklage ich immer noch, weil mir derBoden unter den Füßen weggezogen wurde. Nicht nur im Training, auchim Umfeld», kritisierte die «Juniorsportlerin des Jahres», diezuletzt eigene Wege ging und auch einige Wochen mit den Schweizerntrainierte. Während Kober nicht gerne auf den neuen Trainerangesprochen werden will, sieht Krug eine Annäherung im Miteinander.«Nach einem Abtasten am Anfang haben wir gemeinsame Ziele gefunden.»
Im Race-Team ist Kober, deren Terminplan nach dem Erfolg von Turinviel voller geworden ist, die Nummer 1. Auch, weil Ex-WeltmeisterEbner, der erst zurücktrat und wegen seiner 36 Jahre nicht mehr insVerbandskonzept passt, nicht mehr dabei ist. «Die Erfahrenen habenmir den Rücken gestärkt. Ich war zwar nicht nur Küken, aber die harteSchule war gut für mich», betont die einmalige Weltcup-Siegerin, diein diesem Jahr in der Gesamt-Wertung ein Wörtchen mitreden möchte.
Bei den Weltmeisterschaften (13. bis 20. Januar in Arosa/Schweiz),möchte die Polizeimeister-Anwärterin gerne wieder zufriedener sein -vielleicht hilft dazu der Erfolg. «Wenn man sieht, wie der vergangeneWinter gelaufen ist, kann man sich ja ausrechnen, was ich mirerwarte», sagt Amelie Kober, die dazu noch bei einer zweiten WM aufsTreppchen möchte: Nach zweiten Plätzen bei den Junioren-Titelkämpfen2004 und 2005 würde sie 2007 nur zu gerne dort den Sieg einfahren.