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Sleepers

19.03.2008, 23:14

Hamburg/dpa. - «Dies ist eine wahre Geschichte über Freundschaft, die dicker ist als Blut» - mit dem Anspruch auf Authentizität läutet Barry Levinson im Prolog seine packende Story um vier Freunde ein.

In der geht es um sexuellen Missbrauch von Kindern, um Mord, den Meineid eines Priesters und einen Staatsanwalt, der zugunsten der Angeklagten Beweise manipuliert. Mit Stars wie Robert de Niro, Brad Pitt und Kevin Bacon wurde «Sleepers» in den USA 1996 zum Kassenhit - und schlug zugleich hohe Wogen wegen der angeblichen Echtheit der verfilmten Fakten. Der Film läuft am Donnerstag um 20.15 Uhr bei Vox.

Vier Jungen, die in den 60er Jahren im abgewrackten New Yorker Stadtteil «Hells Kitchen» zusammen aufwachsen, geraten nach einem zum Desaster ausgeuferten Kinderstreich, bei dem ein Mensch zu Tode kommt, in die Fänge der Jugendjustiz - und dadurch in eine christliche Erziehungsanstalt.

Die Monate dort geraten zur Hölle, brutal werden die Zehnjährigen von den Wächtern sexuell mißbraucht. Jahre später nehmen zwei von ihnen Rache und erschießen den rabiaten Anführer. Die beiden anderen, aus dem Getto als Reporter und Staatsanwalt aufgestiegen, wollen ihre Freunde vor der drohenden Verurteilung retten - mit nicht ganz legalen Methoden und schließlich mit Erfolg.

Die Kluft zwischen Moral und Justiz ist der Angelpunkt der zweiteilig angelegten Geschichte. Besonders eindringlich gelingt die Schilderung des Unrechts, das im Zeichen von Recht geschieht, in der ersten Hälfte. Vier junge Talente holte Levinson dafür vor die Kamera. Das psychologische Spiel der einer üblen Erwachsenenwillkür ausgelieferten Kinder geht trotz des nicht ausgesparten Pathos unter die Haut. Verbindende Figur und mit wieder schwarz gefärbtem Haar jugendlicher als seit langem ist Robert De Niro in der Rolle des Priesters, der auf der Seite seiner Schützlinge steht. Mit seinem stechendem Blick und zynischem Lächeln wird Kevin Bacon als Aufseher zu dessen sadistischem Gegenspieler.