Skispringen/Weltcup Skispringen/Weltcup: Sven Hannawald Zweiter im Nebelspringen

Oslo/dpa. - Wie im Vorjahr sorgte Nebel am Oslo-Fjord dafür, dass die 30 000Zuschauer und die Kampfrichter kaum etwas erkennen konnten. «Beimzweiten Sprung habe ich einen echten Blindflug gemacht. JederSpringer hat den anderen gefragt, ob er etwas gesehen hat», sagteHannawald. «Es war wahnsinnig schwierig zu springen. Ich wusste garnicht, wo ich landen sollte», erklärte Martin Schmitt, der in derWertung der vier nordischen Sprung-Stationen knapp gegen MattiHautamäki (Finnland) unterlag.
Bundestrainer Reinhard Heß fühlte mit seinen Springern. «Wenn manda oben sitzt und in dieses Nebelloch sieht, leidet auch dieAbsprunggenauigkeit.» Weltcup-Punkte sammelten zudem Christof Duffner(Schönwald/214,6) auf Platz 16, Michael Uhrmann (Rastbüchl/200,0) als25. sowie Jörg Ritzerfeld (Oberhof/175,1) auf Rang 30. Hingegenverpasste Mannschafts-Olympiasieger Stephan Hocke (Oberhof) denFinaldurchgang. Ob der 18-Jährige am nächsten Wochenende beimSkifliegen in Planica den Saison-Kehraus bestreiten wird, steht nochnicht fest.
Bereits am Freitagabend hatte Malysz in Trondheim dieTitelverteidigung perfekt gemacht. «Ich bin viel glücklicher als beimersten Mal. Es war wirklich eine harte Saison», sagte der 24-jährigePole. «Ich weiß, wie es ist, unter Druck zu stehen. Keine Frage, einvöllig verdienter Sieg», erklärte Martin Schmitt, der 1999 und 2000den Gesamtweltcup gewonnen hatte. Bundestrainer Reinhard Heßgratulierte «leichten Herzens». «Wer geglaubt hat, Adam schwächeltzum Saisonende, der hat sich getäuscht».
Auch Malysz' größer Konkurrent um den Gesamt-Weltcup, SvenHannawald, stimmte in die Lobeshymnen mit ein und gratulierte noch imSchanzenauslauf als Erster. «Wenn ich Adam angucke, dann sehe icheinen großartigen Skispringer, der zu Recht den Weltcup gewonnenhat», sagte Hannawald.
Der Skiflug-Weltmeister nutzte die Gelegenheit, umMissverständnisse der vergangenen Woche auszuräumen. Via Fernsehenentschuldigte er sich für seinen Satz «Mit dem Volk bin ich fertig»,den er nach den Schneeball-Attacken polnischer Zuschauer bei derSkiflug-WM in Harrachov getätigt hatte. «Ich meinte nicht daspolnische Volk, sondern ein paar Rowdys. Adam und ich haben überhauptkein Problem miteinander.» Zur Bekräftigung der guten deutsch-polnischen Skisprung-Beziehungen soll im August in Hinterzarten einJugendcamp zur Förderung des Fair Plays stattfinden.