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Ski alpin Ski alpin: Starke Damen, schwache Herren

Von Arne Richter und Bernhard Krieger 16.12.2001, 17:08
Swiss Sonja Nef celebrates 16 December 2001 in Val d'Isere after winning the women's World Cup giant slalom race. Sonja Nef won ahead of Swedish Anja Paerson and Austria's Michaela Dorfmeister. dpa
Swiss Sonja Nef celebrates 16 December 2001 in Val d'Isere after winning the women's World Cup giant slalom race. Sonja Nef won ahead of Swedish Anja Paerson and Austria's Michaela Dorfmeister. dpa AFP

Val d'Isère/Gröden/dpa. - Auch bei den beiden Abfahrten in Gröden und dem Riesenslalomin Alta Badia konnte kein DSV-Starter auch nur annähernd die Olympia-Norm erfüllen. «Wenn wir es nicht schaffen, dann eben nicht», zeigteHerren-Cheftrainer Martin Oßwald erste Anzeichen von Resignation.

Nach Anlaufschwierigkeiten haben wenigstens die Damen eineansprechende Form gefunden und mit Hilde Gerg, Martina Ertl (beideLenggries), Petra Haltmayr (Rettenberg) und Monika Bergmann (Lam)vier Olympia-Tickets in der Tasche. Zwei Wochen nach dem Sieg vonPetra Haltmayr im ersten Super G in Lake Louise drehte auch HildeGerg auf. Die 26-Jährige, schon in Kanada auf Rang vier, gewann vorden Österreicherinnen Renate Götschl und Tanja Schneider. 

Kombinations-Weltmeisterin Martina Ertl dagegen setzte einen Tagnach ihrer ordentlichen Fahrt im Super G ihre Negativ-Serie imRiesenslalom fort. Zweieinhalb Monate nach ihrer Knieoperation fuhrdie 28-Jährige als 31. beim ersten Saison-Sieg von WeltmeisterinSonja Nef (Schweiz) weit hinterher. «Vielleicht wäre es gut, wenn sieeine kleine Pause machen und sich zum Einzeltraining zurückziehenwürde», riet Technik-Trainer Franz Gamper.

Gerg dagegen nahm neue Ziele in Angriff: «Ich schiele schon aufdie kleine Kristallkugel. Der Sieg im Disziplin-Weltcup wäre einefeine Sache», sagte die Slalom-Olympiasiegerin von 1998. Mit 150Punkten hat sie die Führung in der Super-G-Wertung übernommen. Fastzwei Jahre nach ihrem schweren Schien- und Wadenbeinbruch zählt sieim Speed-Bereich wieder zur Weltklasse. In den technischenDisziplinen hinkt sie aber wie die anderen DSV-Fahrerinnen hinterher.Neben Martia Ertl waren am Sonntag auch Maria Riesch (Partenkirchen),Annemarie Gerg (Lenggries) und Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) nichtunter die ersten 30 gefahren.

Auch beim Riesenslalom der Herren in Alta Badia, bei dem derFranzose Frederic Covili den zweiten Saison-Sieg feierte, kam Voglnicht in den zweiten Durchgang der Besten. «Ich bin sehr enttäuscht,zumal ich ziemlich schnell unterwegs war. Ich wäre sicher unter dieTop 30 gekommen», trauerte der einzige DSV-Starter, der bereits nach30 Sekunden gestürzt war. Schon bei der Doppel-Abfahrt in Grödenwaren Stefan Stankalla (Partenkirchen) und Max Rauffer (Leitzachtal)bei den Siegen von Kristian Ghedina (Italien) und Weltcup-Spitzenreiter Stephan Eberharter (Österreich) weit hinterhergefahren.Rauffer sicherte sich im zweiten Rennen als 30. einen Weltcup-Zähler.«Der Druck wächst. Aber ich kann es nicht erzwingen», sagte der 29-Jährige.

Eine Woche nach dem Unfall des Schweizers Silvano Beltrametti wardie Sicherheitsdiskussion keinesfalls beendet. In Gröden, wo zurOrientierung der Fahrer erstmals eine blaue Linie auf die Streckegesprüht worden war, monierten die Teamchefs die harte und eisigePräparierung der Piste. «Außerdem wird das zur Gefahr für dieAthleten, denn die Skier können nicht mehr richtig gesteuert werden,wenn sie beschädigt sind», erklärte Oßwald.

Auch bei den Damen-Rennen auf der Unglückspiste in Val d'Isèrewaren die Trainer sensibilisiert. Nach dem vom Winde verwehten SuperG am Freitag, der wegen eines fehlenden Sponsors nicht nachgeholtwird, war das Rennen am Samstag für DSV-Cheftrainer Wolfgang Maier«wegen der heftigen Böen am Rande der Legalität».