Schwimmen/WM Schwimmen/WM: Peirsol und Benko mit Weltbestmarken

Moskau/dpa. - Emma Igelström ist mit drei Weltrekorden bei denKurzbahn-Weltmeisterschaften in Moskau ins große Geld geschwommen.Die 22 Jahre alte Schwedin stellte am Final-Wochenende in 1:05,38Minuten über 100 m Brust ihren zweiten Einzel-Weltrekord auf. Mit33 750 Dollar avancierte sie zur Großverdienerin, ihr Europarekordzum Abschluss über 200 m war eine kostenlose Beigabe. Der AmerikanerAaron Peirsol schraubte beim Rekordfestival am Sonntag dieWeltbestmarke über 200 m Rücken auf 1:51,17 Minuten, seine LandsfrauLindsay Benko schwamm mit 1:54,04 Minuten Weltrekord über 200 mFreistil der Frauen. Den Schlusspunkt setzte die US-Staffel mit demWeltrekord von 3:29,00 Minuten über 4 x 100 m Lagen. Der PotsdamerToni Helbig brachte das siebenköpfige deutsche Mini-Team mit Bronzeüber 50 m Rücken überraschend doch noch in die Medaillen-Ränge.
Über 100 m Brust blieb Emma Igelström, die zuvor in der russischenHauptstadt als erste Schwimmerin der Welt über 50 m Brust die 30-Sekunden-Schallmauer durchbrochen hatte, um 2/100 Sekunden unter derbisherigen Marke von Penny Heyns (Südafrika) aus dem Jahre 1999.Beteiligt war Emma Igelström auch am Weltrekord des schwedischenQuartetts über 4 x 100 m Lagen (3:55,78). Über 200 m Brust musste siesich trotz Europarekord in 2:21,30 Minuten der Chinesin Hui Qi(2:20,91) geschlagen geben. Als Europarekordhalterin löste EmmaIgelström dabei die Krefelderin Anne Poleska ab.
Mit Peirsol gibt es über 200 m Rücken der Männer wieder einenalleinigen Weltrekordhalter. Der Australier Matt Welsh hatte 2000 inMelbourne 1:51,62 Minuten vorgelegt, der Kroate Gordan Kozulj 2001 inBerlin gleichgezogen. Lindsay Benko verbesserte über 200 m Freistildie fünf Jahre alte Rekordmarke von Claudia Poll (Costa Rica) um13/100 Sekunden. 15 000 Dollar hatte der Weltverband FINA proWeltrekord ausgeschrieben.
Für die einzige deutsche Medaille sorgte Toni Helbig. In 24,17Sekunden musste der 19-jährige Schüler nur Weltmeister Matthew Welshaus Australien (23,66) und Peter Marshall (USA/24,04) den Vortrittlassen. Die deutschen Spitzenschwimmer ließen die Kurzbahn-WM aus,für sie hat die EM auf der Langbahn im Juli in Berlin Priorität.
Nachfolgerin von Antje Buschschulte, die 2002 in Athen den Titelholte, über 50 m Rücken der Frauen wurde die Kanadierin JenniferCarroll (27,38 Sekunden). Mark Warnecke (Essen) verlor seinen Titelüber 50 m Brust kampflos an Weltrekordhalter Oleg Lisogor aus derUkraine (26,42 Sekunden). Der Australier Grant Hackett trat in14:33,94 Minuten die Nachfolge von Jörg Hoffmann (Potsdam) über 1 500m Freistil an.
Bereits ihren dritten Einzel-Titel hatte sich am Samstag in2:08,82 Minuten über 200 m Lagen Jana Klotschkowa aus der Ukrainegeholt. Die Schwedin Therese Alshammar, lange Jahre im Trainingsteamvon Dirk Lange in Hamburg, gewann nach den 100 m Freistil in einerFinal-Wiederholung auch den Freistil-Sprint über 50 m.
Die beiden chinesischen Schwimmerinnen Ying Shan und Jiawei Zhousind des Dopings überführt worden. Dies bestätigte der Weltverband amRande der WM. Die beiden waren bei Kontrollen im Januarbeziehungsweise April positiv auf Clenbuterol getestet worden.