Schwimmen-WM Schwimmen-WM: Jan Hempel beendet seine Karriere

Barcelona/dpa. - Wasserspringer Jan Hempel, 1996 in Atlanta Olympia-Zweiter vom 10-m-Turm, ist vom Wettkampfsport zurückgetreten. «Es geht einfach nicht mehr, die Schmerzen sind zu groß», erklärte der 31 Jahre alte Dresdener am Dienstag. Nach der verpatzten WM macht Hempel zusammen mit seiner Familie in der Nähe von Barcelona Urlaub. Hempel: «Ich wollte nicht noch Mal einen Wettbewerb mit einer solchen Niederlage beenden.» Im Synchronspringen vom Turm war er zusammen mit Heiko Meyer aus Riesa als 14. im Vorkampf gescheitert.
Hempel ist 48-maliger deutscher Meister und holte zwei DDR-Titel. Nach insgesamt zehn Operationen an den Händen, Füßen und Schultern fand er nur schwer wieder Anschluss an die internationale Spitze. Zudem verletzte er sich im Training erneut. Weil er aus Angst vor Schmerzen beim Eintauchen eine andere Körperhaltung einnahm als normal, zog er sich offenbar einen Muskelfaserriss im Arm zu.
Für Walter Alt, Teamchef der deutschen Wasserspringer, kam der Rücktritt Hempels nicht unerwartet. «Wir waren darauf vorbereitet, aber wir hatten doch gehofft, dass Jan mit einem besseren Ergebnis abtreten kann», sagte Alt. Hempel sei der mit Abstand erfolgreichste deutsche Wasserspringer, «und wir sind alle etwas traurig, dass er das Team jetzt verlässt».
Hempels internationale Karriere begann 1987 mit Rang zwei bei den Europameisterschaften in Straßburg. In der jüngeren Vergangenheit war der Dresdner bei Großereignissen vor allem in den Synchron- Wettbewerben erfolgreich: In Sydney war er zusammen mit Meyer Olympia-Dritter, bei der WM 2001 in Fukuoka noch einmal Fünfter.
Sportsoldat Hempel, der bei vier Olympischen Spielen startete und ursprünglich erst nach Athen 2004 seine Karriere beenden wollte, wird in diesem Herbst bei der Bundeswehr ausscheiden. Mit seiner Frau hat er einen Kosmetik-Salon eröffnet.