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Schwimmen Schwimmen: Weltrekord verschenkt

Von Martin Moravec 17.03.2009, 15:26

Sydney/Hamburg/dpa. - «Falls dein Schwimm-Anzug reißt, ist es gut, Ersatz zuhaben», entschuldigte Alshammar ihr Vergehen im schwedischen Fernseh-Sender SVT. Laut australischem Reglement sind zwei Renn-Anzügeerlaubt, die FINA verbietet dies allerdings. Deshalb können auchWeltrekorde bei einem derartigen Regelverstoß nicht anerkannt werden.

«Ich trage einen normalen Schwimm-Anzug unter meinem Wettkampf-Anzug, weil ich mich dadurch sicherer fühle und er größere Teilemeiner Brust bedeckt», sagte Alshammar. Gegen ihre Disqualifikationhatte die erfahrene Athletin zunächst Einspruch einlegen wollen. LautIan Hanson, Mediendirektor des australischen Schwimm-Verbandes, habedie 31-Jährige jedoch davon wieder Abstand genommen. Ein zweiterAnzug lasse einen «nicht schneller schwimmen», erklärte Alshammar.«Wenn überhaupt, macht er dich langsamer.»

Erst am vergangenen Samstag hatte die FINA in Dubai (VereinigteArabische Emirate) neue Bestimmungen für die Renn-Anzüge eingeführt,die im Olympia-Jahr 2008 mehr als 100 Weltrekorde begünstigt hatten.Alshammar habe von dieser entscheidenden Regeländerung nach eigenerAussage auch gewusst, ihr sei jedoch der Zeitpunkt des Inkrafttretensunklar gewesen.

«Ich denke, dass allgemein jede Missachtung von Regeln Betrugdarstellt», sagte Alan Thompson, der Chef-Trainer der australischenSchwimmer. Schwacher Trost für die Schwedin, die früher auch inHamburg trainierte: Alshammar hält weiterhin die Weltrekorde über 50Meter Schmetterling (50-Meter-Bahn) und 100 Meter Freistil(Kurzbahn).