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Schüler gewinnt ZDF-Show «Ich kann Kanzler»

20.06.2009, 09:02

Berlin/Hamburg/dpa. - Ein 18-jähriger Schüler aus Brandenburg hat die ZDF-Talentshow «Ich kann Kanzler» gewonnen. Jacob Schrot setzte sich in der Live-Sendung in Berlin gegen fünf Kandidaten durch und bekam die meisten Zuschauerstimmen.

Zuvor mussten die Anwärter verschiedene Aufgaben bewältigen: Reden halten, über aktuelle Politikthemen diskutieren und die Fragen der drei Juroren beantworten. In der Jury saßen die TV-Moderatoren Günther Jauch und Anke Engelke sowie der frühere Bremer Bürgermeister Henning Scherf.

Insgesamt hatten sich mehr als 2500 junge Menschen beim ZDF beworben. 40 von ihnen wurden zum Casting in den früheren Bundestags-Plenarsaal nach Bonn eingeladen, wo die Jury sechs Kandidaten für das Finale auswählte.

Die Sechs mussten dem Publikum ihre Visionen für Deutschland vorstellen, sich im Straßenwahlkampf bewähren und in einer Diskussionsrunde ihre Streitkultur beweisen. Im Laufe der zweistündigen Live-Show, die von «heute»-Moderator Steffen Seibert präsentiert wurde, bestimmten die 500 repräsentativ ausgewählten Zuschauer im Saal ihre Favoriten, bis zwei «Kanzler-Anwärter» übrig blieben. Den Gewinner kürten letztlich die Fernsehzuschauer per Telefonwahl. Jacob Schrot, in der CDU in seiner Heimatstadt Brandenburg an der Havel politisch aktiv, gewann deutlich mit 72 Prozent der Stimmen vor dem 30 Jahre alten Hamburger Philip Kalisch, SPD-Mitglied und Referent im Bundestag. Bei der Telefonwahl wurden 180 000 Stimmen abgegeben. Der Preis für den Sieger: Ein Monats-Kanzlergehalt (rund 15 000 Euro) und ein einmonatiges Praktikum bei der Bundesregierung.

Passend zum Superwahljahr 2009 mit der Bundestagswahl am 27. September als Höhepunkt suchte das ZDF das «größte politische Nachwuchstalent». Die Idee kommt aus Kanada, wo die Show «Canada's Next Great Prime Minister» hieß. «Es ist der Versuch, junge Leute für Politik zu interessieren», sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender vor dem Finale.

Doch zumindest der 45-minütige Zusammenschnitt des ersten Castings war für das ZDF ein Flop. Zur besten Sendezeit um 21.00 Uhr hatten am Donnerstag gerade einmal 1,14 Millionen Menschen das Kanzler-Casting eingeschaltet; ein Marktanteil von 4,1 Prozent. Der ZDF-Schnitt liegt bei rund 12 Prozent.