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Schnell-Schach Schnell-Schach: Constanze Jahn behält Nerven am Brett

05.09.2005, 19:53

Halle/MZ/ac/ame. - Als eigentlich schon Schluss war bei den Deutschen Meisterschaften im Schnell-Schach, ging es noch einmal richtig los. Das Spitzenbrett der Frauen war dicht umlagert, denn Lokalmatadorin Constanze Jahn und Sandra Ulms mussten den Titel in einem Stichkampf unter sich ausmachen.

Dabei sah in dem Turnier, in dem jede Partie über 20 Minuten gespielt wurde, zunächst alles nach einem erneuten Sieg von Ulms aus. Am ersten Tag behielt die Leipzigerin bis zur Schlussrunde als einzige der 21 Spielerinnen aus allen Bundesländern eine weiße Weste. Dann saß sie der Internationale Meisterin Constanze Jahn vom USV Halle gegenüber und verlor. Jahn und die Kerpenerin Heike Vogel konnten mit je fünf Punkten aus sechs Partien zu der Führenden aufschließen.

Aus dem führenden Trio wurde nach der neunten Runde ein Duo, denn Heike Vogel verlor gegen die Hamburgerin Anja Hegeler. In der zehnten und vorletzten Runde büßte Constanze durch ein Remis gegen die Rheinland-Pfälzerin Anette Klein die alleinige Tabellenführung ein. Laut Reglement musste ein Stichkampf her. Die Spannung war riesengroß. Jahn hatte in der ersten Partie die weißen Steine und es gelang ihr ein überzeugender Sieg. In der zweiten Runde stand sie in einem Springerendspiel mit einem Mehrbauern aussichtsreich. Ulms lehnte das Remis-Angebot ab und es geschah das Unglaubliche, denn Jahn kam in Bedrängnis, überschritt die Zeit und es stand 1:1. Jahn gewann nach einem groben Fehler von Ulms die dritte Partie sicher. "Ich bin ganz schön kaputt, aber die Mühe hat sich am Ende gelohnt", strahlte die Siegerin, die als Prüferin bei der Landesversicherungsanstalt arbeitet, nach den Kinderjahren in Crimmitschau zum Studium nach Halle gekommen war und seitdem hier erfolgreich Schach spielt. In DDR-Zeiten gehörte sie zu den Spitzenspielerinnen. Jahns größter Erfolg war der Start mit der Nationalmannschaft bei der Schach-Olympiade in Manila.

Komplettiert haben diesen Erfolg aus der Sicht von Sachsen-Anhalt Christin Burisch aus Wittenberg mit dem fünften Platz und Tanja Pflug vom USV Halle mit dem neunten Rang bei insgesamt 21 Teilnehmerinnen.