Schiedsrichter-Skandal Schiedsrichter-Skandal: Wird der «Fall Hoyzer» neu aufgerollt?

Berlin/dpa. - Grund dafür könnte ein Fehler in der Urteilsbegründung sein,hatte die «Berliner Zeitung» (Mittwoch) unter Verweis auf dieschriftliche Urteilsbegründung der 12. Strafkammer des BerlinerLandgerichts berichtet. Hoyzer soll angeblich für die Manipulationeines Spiels verurteilt worden sein, das er gar nicht gepfiffen hat.
Hoyzers Anwalt Thomas Hermes wollte auf dpa-Anfrage den Berichtnicht kommentieren und erklärte lediglich, die Revision sei am 17.Februar beim Berliner Landgericht eingereicht worden. Hermes hält esfür möglich, dass der Bundesgerichtshof noch vor dem Beginn derFußball-Weltmeisterschaft am 9. Juni verkündet, ob die Urteilerechtskräftig sind oder der Fall neu verhandelt werden muss.
Hoyzer war im November 2005 zu zwei Jahren und fünf MonatenGefängnis verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof müsste auchbewerten, ob überhaupt ein Fehler vorliegt und dieser erheblich ist.Als einer von sechs Manipulations-Fällen soll Hoyzer dieRegionalliga-Partie zwischen den Amateuren des VfL Wolfsburg und denAmateuren des Hamburger SV am 6. November 2004 zur Last gelegt wordensein. Dieses Spiel hatte jedoch Ex-Schiedsrichter Dominik Marksgeleitet.
Der Mitangeklagte Marks hatte eine Haftstrafe von einem Jahr undsechs Monaten auf Bewährung erhalten. Gegen beide Urteile wurdeRevision eingelegt. Der als Drahtzieher des Wettskandals verurteilteAnte Sapina hatte zwei Jahre und elf Monate Gefängnis erhalten.Hoyzer musste wegen der ausstehenden Revision seine Haftstrafe nochnicht antreten.
Die Staatsanwaltschaft hat ihren Revisionsantrag gegen das Hoyzer-Urteil inzwischen zurückgenommen, wurde am Mittwoch bestätigt. Dasstehe nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber nicht mit einemmöglichen Fehler in der Urteilsbegründung im Zusammenhang. Das SpielWolfsburg gegen HSV Amateure ist in der Urteilsbegründung unter «Fall8» verzeichnet, für den Hoyzer auch bestraft wurde. Hoyzer soll aberlediglich den Kontakt zu Drahtzieher Ante Sapina hergestellt haben.Im Urteil sei aufgeführt, dass Hoyzer auch in diesem Fall«manipulierend in die von ihm geleiteten Fußballspiele eingegriffen»habe.