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Scheuder Scheuder: Geheimnisse des alten Wachturms

Von Wladimir Kleschtschow 27.12.2002, 18:28

Scheuder/MZ. - Der Geschichte des Wachturms und dessen Verwandlung aus einem Wehr- in ein Gotteshaus ist eine kleine Ausstellung gewidmet, die gegenwärtig in diesem ältesten Teil der Kirche zu sehen ist. Eine Chronik erinnert an die einzelnen Schwerpunkte. Der Turm wurde voraussichtlich um 1132 gebaut - der Ort Scheuder selbst wurde 1314 erstmals urkundlich erwähnt. In Folge eines Dorfbrandes während des 30-jährigen Krieges wurde der Turm stark in Mitleidenschaft gezogen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Bau saniert und erhielt 1975 zwei neue Bronzeglocken. Weitere Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen erfolgten in den letzten Jahren.

Wesentlicher Bestandteil der Ausstellung sind Fotos, die auch einen Einblick in das Leben des Dorfes ermöglichen. Die meisten davon stammen aus Privatbesitz. "Mein Vorgänger Egbert Weißenborn hat sich sehr intensiv mit der örtlichen Geschichte befasst", sagt der heutige Pfarrer Martin Stegmann. "Er hat darüber oft mit den Menschen hier gesprochen."

Martin Stegmann selbst tut vieles, um die Geschichte seiner Kirche zu erforschen und die Bevölkerung dafür zu interessieren. Die jetzige Ausstellung schließt eine ganze Reihe von Veranstaltungen ab, die dem 870. Jahr des Bestehens des Turmes gewidmet waren. Dazu gehörten solch unterschiedliche Dinge, wie ein Orgelkonzert der Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz, Ritter-Spiele für Jugendliche und ein Benefiz-Fußballspiel auf dem Dorfsportplatz. Große Hilfe erhält der Pfarrer von seiner Gemeinde, vor allem von Egon Wagner, Frank Krüger und Bodo Peters.

Pfarrer Stegmann vermutet, dass der Wachturm Teil eines ganzen Systems von derartigen Anlagen war und dass im Kreis Köthen noch etliche davon vorhanden seien.

Der Scheudersche Turm bewahrt vielleicht noch einige Geheimnisse. Es ist zwar bekannt, dass es unter der Kirche eine Familiengruft einstiger Gutsherren und zwei unterirdische Wege nach außen gibt. Doch darin gewesen ist keiner und die Eingänge sind zugemauert.