Satellitenfernsehen Satellitenfernsehen: RTL und MTV bald digital zu empfangen
Berlin/dpa. - Ermöglicht werde dadurch der Empfangverschlüsselter und kostenpflichtiger Programmpakete sowie derEinzelabruf von Filmen und anderer Angebote. Die Verträge seienbereits unterzeichnet worden und würden vom Bundeskartellamt geprüft.
Für den Empfang der verschlüsselten Programme seien einSatellitenempfänger, eine Zugangskarte (Smart Card) sowie eineRegistrierung notwendig. Den TV-Haushalten werde SES Astra eineZugangspauschale von bis zu 3,50 Euro im Monat berechnen. Den Senderneröffneten sich damit neue Möglichkeiten für maßgeschneiderteProgramme, sagte Astra-Vorstandschef Ferdinand Kayser. Dieöffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, die ebenfalls über Astrasenden, seien vom neuen Angebot nicht betroffen und würden weiterüber Astra transportiert, auch wenn sie ihr Programm nichtverschlüsselten.
Von den 16,4 Millionen Haushalten mit Satellitenschüsseln seienbereits 6,4 Millionen für den digitalen Empfang ausgerüstet. In denkommenden Jahren müssten rund 10 Millionen Haushalte, die ihr TV-Programm über Satellit empfangen, von analog auf digital umsteigen.
Die Verträge mit der RTL-Senderfamilie und MTV-Networks seien einwichtiger Meilenstein in der Entwicklung des digitalenSatellitenfernsehens, hieß es weiter. Astra führe auch Gespräche mitdem Bezahlsender Premiere. Mit der neuen technischen Infrastruktur,die in der ersten Hälfte 2007 starten soll, könnten alleDigitalangebote über Satellit in Zukunft mit einer einheitlichenEmpfangsbox gesehen werden.
«Damit kann das Boxenchaos in den Wohnzimmern beendet werden»,sagte Keyser. Das Angebot sei offen und neutral und richte sich analle Sender, die die Technik nutzen wollen. Astra sei dabei nur dertechnische Dienstleister. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburgverbreitet über 13 Satelliten mehr als 1600 analoge und digitale TV-und Radiokanäle sowie Multimedia- und Internetdienste.
Das Bundeskartellamt hatte signalisiert, dass es keinegrundsätzlichen Einwände gegen die Einführung einer Zuschauergebührim Satelliten-TV habe. Eine solche Gebühr sei kein kartellrechtlichesProblem, hatte Kartellamtspräsident Ulf Böge gesagt. ARD und ZDFlehnen dagegen eine Verschlüsselung ihres Angebots ab, da demZuschauer sonst die Kosten für die Nutzung der Infrastruktur für Pay-TV-Angebote aufgebürdet würden.