Rund 2700 betrügerische Anrufe aus dem Ausland

Hamburg - Angeblich ist die Polizei am Telefon oder ein hilfsbedürftiger Enkel und immer sollen die Angerufenen Geld zahlen: Betrugsversuche dieser Art kommen nach Erkenntnissen der Hamburger Polizei in der Regel von kriminellen Callcentern im Ausland. In den vergangenen Jahren haben diese Taten stark zugenommen. Im Jahr 2018 seien in der Hansestadt etwa 2700 Fälle bekannt geworden, sagte ein Polizeisprecher. In knapp 40 Fällen davon hatten die Betrüger Erfolg. Im Jahr 2016 waren der Polizei nur 600 Anrufe dieser Art gemeldet worden, im Jahr darauf bereits mehr als 2000.
In der polizeiliche Kriminalstatistik tauchten die telefonischen Betrugsversuche bislang nicht auf, weil der Tatort nicht im Inland liegt. Das soll sich ab 2020 bundesweit ändern. Die Hamburger Polizei hat mit der Erfassung bereits in diesem Jahr begonnen. Auch in der Kriminalstatistik für 2018, die in der kommenden Woche vorgestellt werden soll, werden bereits Angaben zu dieser Art von Delikten enthalten sein.
„Wir sind damit in der Lage, diese Betrugsmasche speziell analysieren zu können”, sagte Polizeisprecher Timo Zill. Die Polizei könne in ihrer Präventionsarbeit gezielter reagieren. Der wirksamste Schutz gegen Telefonbetrüger sei jedoch: „Legen Sie einfach auf!” Betrügereien, bei denen die ausländischen Hintermänner Komplizen in Hamburg losschickten, um bei den meist älteren Opfern abzukassieren, wurden auch schon in der Vergangenheit in die polizeiliche Kriminalstatistik aufgenommen. (dpa/lno)