Rugby Rugby: «Südafrikaner» kampfeslustig
Halle/MZ. - Die gängige Einteilung der hiesigen Stadtbevölkerung in Hallenser, Halloren und Hallunken ist hinlänglich bekannt. In drei Tagen aber dürfte eine neue "H-Spezies" ins Bewusstsein der sportinteressierten Öffentlichkeit treten: die "Herumtreiber". So lautet frei übersetzt der Kampfname der "Rovers" - der beim Universitätssportverein Halle (USV) angesiedelten Rugby-Mannschaft.
Ab Sonntag werden die Rovers in der Mitteldeutschen 7er-Liga vagabundieren. Gegner sind die Lausitzer Buntspechte, Freiberger Grubenhunte, Dresdens Hillbillies II sowie die Löwen des Rugby Club Leipzig, die abwechselnd Turniere ausrichten, bei denen jeder gegen jeden spielt. 7er-Liga? "Dieser Name bezieht sich nicht auf die Anzahl der gemeldeten Teams. Wie die 15er-Liga spielen wir zwar auf dem gleichen Spielfeld, aber mit nur sieben Akteuren. Und das zwei Mal zehn Minuten", klärt Sektionsleiter Max von Arnim auf.
Noch ist Halles Kader, nach jahrelangen Spielgemeinschaften mit Leipzig und später Jena endlich selbstständig, zu klein, um, wie in höheren Ligen üblich, 15 Athleten aufs Feld zu schicken. Wer also immer am ersten Dienstag im Monat beim Probetraining reinschnuppern will, ist herzlich willkommen. Und kann sich bei Eignung und Lust künftig in Grün-Gelb, den von den Hallensern zu Eigen gemachten Farben der Rugby-Großmacht Südafrika, in den Kampf stürzen . Gleich zum Auftakt geht es zu den Rovers nach Leipzig, dem Meister des letzten Jahres. Nur einen Punkt lagen die Sachsen am Ende vor Halle. "Klare Sache, dass wir diesmal den Titel wollen", sagt Max von Arnim. Der trainiert mit seiner Mannschaft auf dem Gelände des USV an der Dessauer Straße mit dem "Ei" genannten Ball. Auf dem gemeinsam mit den Footballern der Halle Falken genutzten Rasen ist das Team nach jahrelanger Odyssee heimisch geworden. Borchert-Straße, Buna-Anlage, Plätze an Eisler- und Frankeschule, das Gelände am Galgenberg - es gibt etliche Spielstätten, die den 1997 im Gasthaus "Zum Schad" gegründeten Rovers zeitweise zugewiesen wurden. Der Gewinnung von ebenfalls gern gesehenen Sponsoren war das unfreiwillige Herumirren aber nicht gerade dienlich.
Auch die Zuschauerresonanz bei den kostenfrei zu sehenden Heimspielen soll künftig gesteigert werden. Am besten durch die attraktive Spielweise, die Rugby ausmacht: "Rugby geht ganz oder gar nicht. Es gibt keine halben Sachen, oder den Sicherheitspass wie beim Fußball. Hier ist man ständig als Person und als Team gefordert. Sehr anstrengend, mit vielen Adrenalinstößen, wunderbar zum Abreagieren", schwärmt von Arnim. Anschauungsunterricht gibt es im Herbst bei der in Frankreich stattfindenden Rugby-WM. "Das drittgrößte Sportereignis der Welt", glaubt Max von Arnim, der mit seinen Mitspielern vor Ort sein wird. Ist die Reisekasse leer, werden Rugby-Spiele gern auch mal per TV im in der kleinen Ulrichstraße gelegenen Pub "Connoisseur" verfolgt.
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