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Rufe nach Schulschließungen in Hessen werden immer lauter

13.03.2020, 12:16
Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen. Foto: Caroline Seidel/dpa
Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen. Foto: Caroline Seidel/dpa dpa

Frankfurt/Main - Angesichts der starken Zunahme an bestätigten Corona-Infektionen werden die Rufe nach Schulschließungen in Hessen immer lauter. Der Philologenverband forderte am Freitag in Wiesbaden eine unverzüglich Schließung der Bildungseinrichtungen. Es bestünden deutliche Hygiene- und damit verbunden Infektionsrisiken, da Tausende Kinder und Jugendliche in den Klassenräumen und in den Pausen aufeinandertreffen. Die Abiturprüfungen sollten jedoch wie geplant durchgeführt werden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte eine schnelle und verlässliche Information für die Schulen, wie sie mit der Krise umgehen sollen. Dabei müsse die Notwendigkeit einer Schließung der Bildungseinrichtungen bis zu den Osterferien ernsthaft geprüft werden. Einzelmaßnahmen wie die Unterrichtsbefreiung für Abiturienten würden dem Ernst der Lage dagegen nicht gerecht. Schulleitungen müsse zudem die Verantwortung für die Absage von Klassenfahrten und Veranstaltungen sowie daraus entstehenden Kosten abgenommen werden, mahnte die GEW.

Auch die Fraktionen von SPD und FDP im Landtag machten sich für eine Schließung der Schulen ab nächster Woche stark. Um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu verlangsamen, sollten die Schüler in vorgezogene und verlängerte Osterferien geschickt werden, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Nancy Faeser (SPD) und René Rock (FDP). Bis Donnerstagnachmittag (14.00 Uhr) wurden nach Angaben des Sozialministeriums 91 Sars-CoV-2-Fälle gezählt. Als Konsequenz aus der Coronapandemie haben bereits einzelne Bundesländer die Schließung von Schulen und Kitas ab nächstem Montag beschlossen.

Unterdessen zieht die zunehmende Ausbreitung des Virus immer weitere Kreise. Krankenhäuser schränkten zum Schutz ihrer Patienten ihre Besuchszeiten teilweise drastisch ein. Das Klinikum Frankfurt Höchst verhängte sogar ein generelles Besuchsstopp. In den Lahn-Dill-Kliniken in Wetzlar und im Universitätsklinikum in Frankfurt durfte jeder Patient pro Tag nur noch einen Besucher empfangen. Opel schickte nach einer bestätigten Infektion in der Belegschaft Hunderte Mitarbeiter vorübergehend ins Homeoffice. (dpa/lhe)