1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Rudern: Rudern: Deutschland Achter in WM-Form

Rudern Rudern: Deutschland Achter in WM-Form

Von Christian Kunz 22.06.2003, 16:04

München/dpa. - Einer-Weltmeister Marcel Hacker und der Achter haben beim Weltcup-Heimspiel der deutschen Ruderer für die Glanzlichter gesorgt. Bei den erfolgreichen Wettkämpfen auf der Olympia-Regatta-Strecke von 1972 siegte der Deutsche Ruder Verband (DRV) am Sonntag in fünf von 14 olympischen Bootsklassen und strebt nahezu uneinholbar dem siebten Weltcup-Gesamtsieg hintereinander entgegen. Der Achter gewann zwei Monate vor den Weltmeisterschaften in Mailand das prestigeträchtige Duell in der Königsklasse, der Kasseler Marcel Hacker setzte seine fast zweijährige Siegesserie fort.

Das erfolgreiche Abschneiden wollte DRV-Sportdirektor Michael Müller jedoch nicht überbewerten. «Man darf sich nicht von den Ergebnissen blenden lassen, weil in einigen Klassen die Konkurrenz aus Übersee gefehlt hat», sagte Müller, der einen Achter in guter Form erlebte.

Das Parade-Boot legte in seinem Rennen nach 750 Metern einen ersten Zwischenspurt ein und distanzierte die Konkurrenz letztlich entscheidend. Mit etwa einer Länge siegte das Team um Schlagmann Michael Ruhe (Hameln) vor Kroatien und Olympiasieger Großbritannien. Crew-Mitglied Sebastian Schulte (Wiesbaden) sandte gleich nach dem Rennen Grüße an die Übersee-Konkurrenten USA und Kanada. «Jetzt wissen sie, was sie von uns erwarten können», sagte er.

Zu einer Demonstration seiner Stärke wurde der Finallauf für Weltmeister Hacker. Vom Start weg führte er das Feld an und fuhr einen Vorsprung von über zwei Längen heraus. Immer wieder ging sein Blick auf den zwei Bahnen über ihm gestarteten Slowenen Itzok Cop. Der härteste Konkurrent in dieser Saison wurde wie schon beim Weltcup in Mailand Zweiter und konnte Hackers 36. Sieg in Serie nicht gefährden. Fast schon provokant nahm der Deutsche 30 Meter vor dem Ziel die Fahrt heraus. «Es war nicht nötig, ein volles Rennen zu fahren», sagte der 26-Jährige. Dritter wurde wie schon im Halbfinale der Bulgare Iwo Janakiew, der einen der im Rudern seltenen Fehlstarts verursacht hatte.

Den ersten Sieg feierte Kathrin Boron (Potsdam) im Doppelzweier bei ihrem zweiten Wettkampf mit Britta Oppelt (Berlin). Die erfolgreichste Skullerin überhaupt, die nach ihrer Babypause erst seit Dezember wieder im Training ist, verwies gemeinsam mit ihrer Partnerin die Formationen aus Großbritannien und Weißrussland auf die Plätze zwei und drei. «Ein richtiges Kräftemessen gibt es erst beim Weltcup-Rennen in Luzern», sagte Kathrin Boron mit Blick auf das Fehlen der starken Konkurrenz aus Russland und Neuseeland, die gemeinsam mit Deutschland zu den WM-Favoriten gehören.

Weitere Erfolge fuhren der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen und der Vierer ohne Steuermann ein. Das deutsche Team um Schlagmann Bernd Heidicker (Herten) rettete in diesem Wettbewerb mit letzter Kraft einen Vorsprung von 16/100 Sekunden ins Ziel und verwies die Britten wie im WM-Finale vor einem Jahr in Sevilla auf Rang zwei.