Röblingen aus der Luft Röblingen aus der Luft: Ein Ort, der vom Bergbau geprägt ist

Röblingen - Wer Fischer, Bäuerin und Bergmann aus der Luft entdecken will, braucht gute Augen. Oder beim Luftbild eine starke Lupe. Seit 1982 steht das Trio in Röblingen nahe der Gemeindeverwaltung. Und während andere mit 36 noch in Saft und Kraft stehen, ist beim Geschenk, das die Röblinger zur 1.050-Jahrfeier vom damaligen VEB „Gustav Sobottka“ geschenkt bekamen, der Lack ab.
„Die Figurengruppe muss dringend saniert werden“, sagt Gerhard Meyer, der Vorsitzende des Heimat- und Bergbauvereins. Das vom Aseleber Otto Vogel aus Maschendraht und Beton geschaffene Ensemble, welches die drei wichtigsten Berufe der Region symbolisiert, gehörte jahrelang zu den meist fotografierten Objekten in Röblingen. „Sie werden keine Ansichtskarte aus dieser Zeit finden, wo die drei nicht mit drauf sind“, so Meyer.
Heimat- und Bergbauverein in Röblingen lässt Geschichte wieder aufleben
Seit einigen Jahren schon ist der 75-Jährige Vorsitzender des 1996 gegründeten Vereins. Damals hatten sich die Mitglieder noch die Wiederkehr des Salzigen Sees auf die Fahnen geschrieben. „Heute erklären wir unseren Gästen, wie es aussehen könnte“, sagt Meyer mit etwas Wehmut in der Stimme.
Für die neue Luftbildaktion hat MZ-Fotograf Andreas Stedtler über 800 Fotos gemacht, die alle im MZ-Bildershop erworben werden können.
Zusätzlich liegt in ausgewählten MZ-Service-Punkten ein Katalog mit allen Bildern aus. Luftbild-Bestellungen werden dort ebenfalls angenommen.
Der Diplom-Ingenieur für Bauwesen hat viel von der Welt gesehen. Zu DDR-Zeiten war er beruflich in Syrien, Libanon oder Ungarn unterwegs. Nach der Wende sind unter seiner Regie zwei Städte für aus Deutschland rückkehrende Sowjetsoldaten in Russland quasi aus dem Boden gestampft worden.
Seinen Heimatort, sagt Meyer, habe er all die Jahre nicht aus dem Blick verloren. „Ich bin ja auf dem Adler-Kali groß geworden.“ Das war zu einer Zeit, als auf der linken Seite der Schraplauer Straße noch keine Häuser standen.
Heimatverein Röblingen von Bergbauunternehmen Romonta unterstützt
Einige Häuser in Röblingen indes haben interessante Geschichten. „Denen widmen wir uns zurzeit und mit kleinen Plaketten an den Wänden erinnern wir daran“, so Meyer. Die Mitglieder des Heimatvereins haben sich auch um die Sanierung der drei Denkmale, welche an im Krieg gefallene Röblinger erinnern, verdient gemacht.
„Wir haben bei all unseren Aktionen auch viel Unterstützung von Romonta bekommen“, so Meyer, der sich mit anderen auch um die Ortschronik kümmert. Vielleicht klappe das jetzt ja wieder. Rund 4.000 Euro werden benötigt. Unter anderem fehlt dem Fischer der Stiel vom Kescher und die Bäuerin wird vom einem Baumstumpf gestützt.
„Die Figuren haben Risse, müssen außerdem gereinigt sowie versiegelt werden.“ Und der Verein braucht Verstärkung. Von einst 36 Mitglieder sind noch 22 übrig, zwölf schon verstorben. „Unser ältestes Mitglied ist 93 Jahre alt.“ (mz)